Neuartiger Deutschkurs für Imame und muslimische Seelsorger/innen in Vorarlberg
Pilotprojekt startete mit 25 Imamen und Seelsorger/innen an der Volkshochschule Götzis

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) startete erstmals in Vorarlberg einen Fachsprachkurs speziell für Imame und muslimische Seelsorger/innen, der in Kooperation mit dem Land, der Volkshochschule Götzis und der Islamischen Glaubensgemeinschaft Vorarlberg durchgeführt wird. Ziel des Projekts ist es, den Imamen das Vokabular, das sie für die tägliche Ausübung ihres Berufs benötigen, zu vermitteln und eine Vernetzung mit wichtigen Partnern und Institutionen im Land zu fördern. Mitte November starteten 25 Imame und muslimische Seelsorger/innen den Kurs an der Volkshochschule Götzis.

Der Fachsprachkurs für Imame und muslimische Seelsorger/innen findet an drei Vormittagen pro Woche in der VHS Götzis statt und läuft noch bis Mai 2015. Neben dem Erlernen und Verbessern der deutschen Sprache werden Themen wie Landeskunde, Geschichte, Jugendkultur sowie Familie behandelt, um den Teilnehmer/innen Vorarlberg sowie zentrale Institutionen und Anlaufstellen näher zu bringen. Für dieselbe Zielgruppe wird außerdem ein Kurs „Deutsch für Einsteiger“ angeboten. Carmen Nardelli, Koordinationsstelle für Integrationsangelegenheiten des Landes Vorarlberg, betont die besondere Bedeutung des Pilotprojekts: „Eine religiös vielfältige Gesellschaft benötigt eine Kultur der Anerkennung und Begegnung. Auch den Verantwortlichen der Religionsgemeinschaften kommt hierbei eine relevante Brückenfunktion zu. Eine gemeinsame Sprache ist einer der Eckpfeiler hierfür. Das Land Vorarlberg begrüßt daher das Engagement aller an diesen Kursen Beteiligten und unterstützt bei der Vernetzung mit den Akteuren vor Ort.“

Roland Goiser, stv. Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) betont: „Imame und muslimische Seelsorgerinnen sind wichtige Multiplikatoren innerhalb der muslimischen Gemeinschaft und können zu Brückenbauern für die Integration ihrer Gemeindemitglieder werden. Besonders freut mich, dass der Kurs, den wir erfolgreich mit dem Land Vorarlberg, der Volkshochschule Götzis und der Islamischen Glaubensgemeinschaft umsetzen, neben Sprachkenntnissen auch das gegenseitige Verständnis zwischen den Religionen fördert – und damit auch zwischen den Menschen in Vorarlberg.“

Stefan Fischnaller, Geschäftsführer der Volkshochschule Götzis (VHS) freut sich, das neue Kursformat erstmals in Vorarlberg anbieten zu können: „Die Volkshochschule Götzis hatte in den vergangenen Jahren bereits in vielfältiger Weise mit dem Thema Integration zu tun, sei es mit einem monatlichen Sprachencafé, Angeboten zur Elternbildung oder Deutschkursen im Rahmen der Integrationsvereinbarung. Der neuartige Kurs für muslimische Religionsvertreter ist eine spannende Erweiterung unseres Angebots und die positiven Rückmeldungen der Gruppe sowie der Trainerinnen und Trainer zeigen, dass das Konzept aufgeht: Eine rundum gelungene Maßnahme, auf die wir sehr stolz sind.“

Abdi Tasdögen, Vorsitzender der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Vorarlberg, sagt: „Die Arbeit der Imame und Seelsorger/innen ist keine einfache, aber dafür ein umso ehrenvoller Dienst an die Gesellschaft. Es freut mich sehr, dass wir nach dem Pilotprojekt in Wien, das erste Bundesland sind, wo wir den Fachkurs für Imame und Seelsorger/innen anbieten können. Es freut mich auch sehr, dass wir es mit wichtigen Partnern ins Leben gerufen haben.“

Zum Sprachkurs für Imame und muslimische Seelsorger/innen

Der Fachsprachkurs für Imame und muslimische Seelsorger/innen wurde vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) entwickelt, um Imame und muslimische Seelsorger/innen als Multiplikator/innen zu gewinnen. In Wien wird der Fachsprachkurs seit 2010 angeboten, insgesamt nahmen bereits rund 90 Imame und muslimische Seelsorger/innen an diesem einzigartigen Deutschkurs teil. Im Herbst 2014 wurde der Fachsprachkurs auf weitere Bundesländer österreichweit ausgedehnt. Ziel des Fachsprachkurses ist die Vertiefung der Deutschkenntnisse und die Erarbeitung von beruflichen Fachausdrücken aus dem Bereich der Seelsorge. //

Quelle

Presseaussendung des Österreichischen Integrationsfonds, 19. Dezember 2014

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