Foto: Franz Johann Morgenbesser/flickr.com
„Liberté, Egalité, Mixité“ steht als ihr Lebensmotto auf der website von puls4.
Auf ihrem twitter-account ist u.a. zu lesen: „ist wem grad fad? würd gern ein bild von hannah arendt mit zitat „niemand hat das recht zu gehorchen“ posten. mag das wer basteln? #frauentag“
Und im persönlichen Gespräch hat sie mir erzählt, dass ihre Eltern, ihre ganze Energie in ihre Bildung gelegt haben.
Corinna Milborn hat Geschichte, Politikwissenschaft und Entwicklungspolitik aber auch Wirtschaft u.a. in Wien, Granada und Guatemala studiert. Die Dissertation liegt allerdings noch in irgendeiner – geistigen – Ablage, stattdessen begann sie Bücher zu schreiben. „Vermitteln war mir schließlich wichtiger als die Uni“ – hat sie mir verraten. Allerdings vollzieht sie weiter lebenslanges Lernen, geht bis heute z.B. hin und wieder auf die Universität und setzt sich dort in ein Seminar. In den Jahren 1998 bis 2002 war Corinna Milborn als WWF-Pressesprecherin und Expertin für Menschenrechtsfragen tätig. Erst dann folgte der Quereinstieg in den Journalismus:
Als Politikredakteurin beim österreichischen Nachrichtenmagazin „Format“ und Chefredakteurin der Menschenrechtszeitschrift „liga“. Große Bekanntheit erlangte sie durch die Moderation der Sendung „Pro und Contra – Der AustriaNews Talk“ auf dem Sender Puls 4 sowie die Moderation politischer Interviews vor z.B. Bundespräsidentschaftswahlen, EU-Wahlen oder Nationalratswahlen. Als Informationsdirektorin der Sendergruppe „ProsiebenSat.1PULS 4 GmbH“ ist sie auch für Sendungen wie z.B. „Café Puls“ oder „Puls 4 News“ verantwortlich. In der Spielzeit 2013/14 des Burgtheaters wirkte sie als Moderatorin beim Projekt „Die letzten Zeugen“ von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann mit. Seit Herbst 2015 kuratiert und moderiert sie die von Peter Turrini und Herbert Föttinger ins Leben gerufene Diskurs-Reihe „zeit.punkt Josefstadt“ am Theater in der Josefstadt in Wien.
Milborn erhält den Axel-Corti-Preis nicht zuletzt für ihr Eintreten für Demokratie und Pressefreiheit, konkret etwa im Kontext von „Reporter ohne Grenzen“. Sie glaubt fest an die Bedeutung von Bildung und valider Information. Ganz wichtig ist ihr die Menschen zu verstehen, Blickwinkel zu wechseln, um so politische Themen näherzubringen. Ganz offensichtlich mag sie Menschen, kommt gerne mit ihnen ins Gespräch und macht immer wieder eine bemerkenswerte Erfahrung, die ich voll und ganz teile: In den allermeisten Fällen gelingt es, die Themen und Fragen mit welchen Menschen in Gesprächen von sich aus kommen, zu lösen. Aus der Perspektive der politischen Bildung würde ich das eben ganz ähnlich sehen: Man muss bei den Themen ansetzen, welche die jeweils Teilnehmenden gerade bewegen, ihre Lebensrealität, ihren Alltag sehen und ernst nehmen, einfach immer wieder fragen, was interessiert, was bewegt euch eigentlich!?
Corinna Milborn hat bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, zuletzt die „Romy“- Preis der Jury. Am 24. Juni erhielt sie den Axel-Corti-Preis 2022 im RadioKulturhaus Wien überreicht, den – wie eine Gratulantin auf Facebook geschrieben hat – „österreichischen Oscar“. Herzlichen Glückwunsch von Seiten der gesamten gemeinnützigen Erwachsenenbildung Österreichs. //
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