In Memoriam Erich Leichtenmüller

erich-leichtenmueller-w

Foto: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung, 193 (50), 54.

Dr. Erich Leichtenmüller, langjähriger Direktor der Volkshochschule Linz, Vorsitzender des Pädagogischen Ausschusses, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Oberösterreichischer Volkshochschulen und des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, ist am 9. August 2022 kurz nach Vollendung des 93. Lebensjahres verstorben.

Leichtenmüller wurde 1929 in Linz geboren und setzte nach einem kurzen Kriegsdienst und der Rückkehr aus der US-amerikanischen Kriegsgefangenenschaft seine Schulbildung fort, um ab 1948 an der Universität Wien Zeitungswissenschaft und im Nebenfach Germanistik zu studieren. Er dissertierte über „Die Wiener Zeitungen und der böhmische Ausgleich“ und promovierte 1953 zum Doktor der Philosophie. 

Bereits während seiner Studienzeit war Leichtenmüller journalistisch beim „Tagblatt“ tätig. 1953 begann er beim Magistrat der Stadt Linz zu arbeiten und war dort bis 1972 in der Presseabteilung, deren Leitung ihm auch bald übertragen wurde. 1972 wurde Leichtenmüller als Fachreferent für Politische Bildung und als stellvertretender Direktor der kommunalen Volkshochschule Linz berufen. Deren Leitung übernahm er nach dem Tod von Direktor Dr. Herbert Grau im Jahr 1973 und er wurde mit 1. Jänner 1974 zum Direktor der Volkshochschule bestellt, wo er bis 1990 tätig war. Dabei gelang ihm etwas, was nicht selbstverständlich ist, eine gut gehende und renommierte Volkshochschule quantitativ und qualitativ weiterzuentwickeln. Leichtenmüller gab einer jungen Generation von Volksbildnern viel Freiraum für die ­Programmgestaltung und trug so auch zur Modernisierung der Volkshochschularbeit bei. Darüber hinaus unterhielt Leichtenmüller sehr gute Kontakte zu den Mitgliedern des Arbeitskreises großstädtischer Volkshochschulen sowie zum Deutschen Volkshochschulverband.

Neben seiner Tätigkeit als VHS-Direktor übernahm Leichtenmüller auch die Leitung der Geschäftsgruppe „Kulturverwaltung“ der Stadt, im Jahr 1987 wurde er zum Kulturverwaltungsdirektor bestellt.

Von 1974 bis 1990 war Erich Leichtenmüller stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Oberösterreichischer Volkshochschulen, von 1976 an Mitglied des Vorstandes im Verband Österreichischer Volkshochschulen und von 1986 bis 1994 war er Pädagogischer Referent des VÖV. Viele Jahre lang war er Mitglied des Leitungsteams der Salzburger Gespräche. 1994 hat er sich aus Altersgründen aus diesen Funktionen zurückgezogen und seitens des VÖV-Vorstandes wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft verliehen. 

Die Aus- und Fortbildung von Erwachsenen-bildner*innen war ihm ein Anliegen und er lehrte Erwachsenenbildung an der Pädagogischen Akademie des Bundes für Oberösterreich ab 1973 bis 1986. Leichtenmüller hat auch mehrere Publikationen verfasst, die ihn als profunden Bildungsmanager ausweisen. //

Bisovsky, Gerhard (2022): In Memoriam Erich Leichtenmüller. In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. Herbst 2022, Heft 277/73. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien.

Kommentare

Neuen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Zurück nach oben