1. Voraussetzungen für Bildung für wirklich jeden Bürger
Seit vielen Jahren bemühen sich Parteien und Organisationen, zum Begriff des „Lebenslangen Lernens“ die Politik inhaltlich zu motivieren, den Ansatz breiter zu definieren. Dazu gehört die Forderung nach „Bildung auch in zunehmendem Alter ohne Berufsbezug“. Bildung im Sinne lebenslangen Lernens wurde zunächst fast immer als Weiterbildung, Umschulung oder gar Freizeitbildung – vor allem für Menschen bis zum Ende oder bis kurz nach Abschluss der Berufstätigkeit verstanden. „Im Alter geschieht Bildung weniger außen gesteuert und zur Erreichung extern gesetzter Ziele: man lernt also nicht für die Schule, sondern für sich selbst. Im Vordergrund steht die Gestaltung und Bereicherung des eigenen Lebens, der Erhaltung der Eigenständigkeit, die Erleichterung des Alltags und das Knüpfen von Beziehungen“ zitiert die BAGSO.2 Volkshochschulen und andere Einrichtungen bemühen sich eher, ihre Themen möglichst ohne Bezug auf individuelle Teilnehmerwünsche – etwa zu Nöten bei einzelnen Lebensthemen – und stattdessen didaktisch breiter anzubieten. Ein Thema bildet derzeit verstärkt die Schulung in Digitaltechnik und Smartphone-Anwendungen, meist aber in Lerngruppen. Private oder gemeinnützige Einrichtungen haben darüber hinaus oft allgemeine Lern- und Hobbythemen herausgegriffen und spezialisiert als Kurse angeboten.
Bei diesem breiten Gesamtangebot wird nach den Erfahrungen nur in ganz wenigen Versuchsregionen auch an die geringe Anzahl von Mitbürgern gedacht, die in Lebensphasen vor und nach dem Ruhestand allein daheim leben in Stadt oder Land und sich einsam fühlen. Dazu sollten auch niederschwellige, einfache, wohnhausnahe, gegebenenfalls kostenlose Angebote gehören, die ohne Scham und Scheu von sonst zurückhaltenden Mitmenschen, auch aus einfachen Lebensverhältnissen heraus leicht aufgesucht werden können. Einsam, auch weil sie aus verschiedenen Gründen nirgends hinfahren können oder wollen. Für sie finden Standard-VHS-Kursangebote kaum statt, zumal die Haushaltsregeln für Teilnehmerzahlen und Gebühren die notwendigen Kleinstgruppen sehr armer und einsamer Menschen ausschließen müssen.
Das neue Berliner Erwachsenenbildungsgesetz vom 7. Juni 2021 erhielt in § 2 Abs. 6 unter anderem als neue Zielvorgabe, auch für diese Menschen „einen Zugang zu den Angeboten der Erwachsenenbildung zu ermöglichen.“ Zugleich ermöglicht das Gesetz in § 4 Abs. 1 einzelne Fördermaßnahmen für anerkannte Einrichtungen, etwa für Projekte zur Erprobung von Innovationen in der Erwachsenenbildung. Zur Umsetzung dieses Zieles ist vor allem eine Beschreibung der betroffenen Klientel und ihrer Erreichbarkeit und Aktivierung geboten und sind Arten möglicher Weiterbildungsaktivitäten für diese schwer aktivierbare Gruppe zu entwickeln und zu erproben. Ein Versuch soll hier dargestellt werden. Am Ende des Textes werden erste Erfahrungen ähnlicher Arten von Einsamkeitsbewältigung durch Bildung aufgezeigt.
2. Bei wem und warum tritt Einsamkeit im Umfeld der Erwachsenenbildung auf?
Diese sozialwissenschaftliche und bildungstheoretische Grundsatzfrage wird theoretisch oft mit eingängigen Einzelbeispielen beantwortet. Die Fachwissenschaft trennt zunächst die Begriffe „allein-lebend“ und „einsam-sein“ deutlich. Der erstgenannte Begriff wird oft verwendet für – teils bewusste – Kontaktferne zu räumlich nahen Mitmenschen, wie Familie, Freunde, Mitmieter oder Nachbarn. Ursachen könnten etwa frühere Scheidung, der Tod eines Lebenspartners oder eigene Krankheit oder Schwäche sein. Viele andere Gründe könnten für die bewusst und meist sogar gewollte Single-Wohnform anstehen. Trotz der gelegentlichen altenheiminternen oder externen Angebote der lokalen Gesellschaft können einzelne Mitbürger um uns herum sehr wohl allein leben wollen und sich nicht unbedingt einsam fühlen. Sie werden extern eingeladen und nehmen an manchen Veranstaltungen, auch an VHS-Kursen teil („KOMM-Struktur“).
Hier im Text geht es jedoch eher um die „wirkliche Einsamkeit“. Damit meinen wir den in unserer Gesellschaft oft durch Schicksal ausgegrenzten, u.U. alleinlebenden Mitmenschen, der sich sehr einsam fühlt, dies aber kaum kommuniziert. Oft sind dabei zusätzliche Handicaps die Ursache, z. B. persönliche Scheu und Empfinden echter Armut, auch durch signifikante persönlich fehlende Qualifikation, oder durch Sprachstörung, Blindheit oder Leseschwäche. Oft sind diese Mitbürger seit Jahrzehnten bildungsfern und dadurch ungeübt in der Aufnahme von Inhalten. Sie können unter Umständen nicht durch Briefe, Druckschriften oder andere Medien erreicht werden. Digitale Angebote können sie oft mangels Technik oder Verständnisses nicht nutzen. Sie erkennen kaum gute Angebote, werden auch nicht darauf angesprochen. Die Weiterbildungsstatistiken behandeln diese besondere Zielgruppe, speziell in ihrer Kombination der Kriterien qualitativ nicht. Einige gute wissenschaftliche Expertisen dazu finden sich inzwischen in vielen Unterlagen des ISS e.V.3 Die Geragogik sollte sich gemeinsam mit der Bildungsforschung dieser Bürgergruppe – etwa durch kreative Aktivierungsmodelle annehmen.
Die Alters-Einsamkeit bezieht sich vor allem auf die Bevölkerungsgruppe ab 60 Jahre, also vom Ende der üblichen Berufstätigkeit bis zur geistig-schwereren Erreichbarkeit im Hochalter – also etwa 85+ Jahre. Diese 25 Jahre des Lebens – gelegentlich „viertes Alter“ genannt – könnten auch mit Bildung im Sinne lebenslangen Lernens eine hochwertige Lebensepoche werden. Dazu sollten öffentliche, gemeinnützige und private Träger auch für diese kleine Gruppe von einsamen Mitbürgern spezielle Angebote erproben, etwa mit einsamkeitsbezogenen Themen im Wohnblock oder Quartier. Mit den dadurch neuen Erfahrungen sollte die Wissenschaft angeregt werden. Diese oben genannten Mitbürger können Technik oft kaum benutzen und müssen anders erreicht werden. Diese „Einsamen“ kann eine aufsuchende Bildungsarbeit mit besonderem Personal erreichen („GEH-Struktur“). Hausbesuche überwinden Teilnahme-Hemmnisse und Bewegungsstörungen, wenn fachlich qualifizierte Assistenten die Beratung und bei Erfolg echte, besonders bedarfsgerechte Weiterbildung am oder im Wohnhaus der Betroffenen anbieten können.
3. Die einsamen Älteren in städtischen Quartieren finden und erreichen
Seit Anfang 2023 bis Ende 2023 wurde im Projekt „Bildung ohne viel Aufwand – BovA – 60+“4 im Berliner Stadtquartier (Reinickendorf, Märkisches Viertel) mit Förderung durch die Bildungsverwaltung des Landes Berlin der Bildungsträger Chance gGmbH erprobt, diese komplexen Zielsetzungen im Zusammenwirken mit den aktiven Gruppen vor Ort zu ersten kleineren Bildungsaktivitäten zu entwickeln. Es wurde versucht, zunächst die Kriterien zu erproben, um konkret ältere einsame Menschen unter Beachtung von rechtlichen, psychologischen und soziologischen Bedingungen überhaupt zu finden und zu erreichen und dann erste Bildungsangebote anzubieten. Die Themen und Methoden dazu wurden im Projekt anhand von vorbereiteten Übersichten von Möglichkeiten ausgewählt und mit geeigneten Kontaktpartnern in einem örtlichen Begleitkreis des Projekts besprochen.
Es müssen in der ohnehin kritischen politisch-gesellschaftlichen Lage sensible Menschen mit Vertrauensvorschuss (neutrale Vermittler) ihre einsamen Mitmenschen überhaupt wahrnehmen und ansprechen können, soweit sich der einsame Bürger bei Gelegenheiten hinsichtlich seiner besonderen Lebenssituation öffnet. Dieser Vermittler kann dann in seinem individuellen Gespräch mit dem einsamen Mitbürger den Hausbesuch eines vertrauenswürdigen, sensiblen, kompetenten, beratenden Projektmitarbeiters vorschlagen. Verschiedene Möglichkeiten der Umsetzung wurden im oben genannten Projekt erprobt. Bei der anschließenden aufsuchenden Bildungsberatung geht es nicht um allgemeine Sozialberatung wie bei den zuständigen öffentlichen Einrichtungen, sondern um spezielles individuelles, niedrigschwelliges Zuhören und Analysieren, um passende Bildungsideen ohne viel Aufwand und für den einzelnen Bürger kostenlos, inhaltlich vertraulich und lokal anbieten zu können. Es bedarf des Aufbaus eines individuellen Vertrauensverhältnisses zum Gespräch über persönliche Interessen des langen Lebens des betroffenen einsamen Bürgers, etwa wie bekannte Musik, Kunst, Berufserfahrung, aktuelle Alterssituation, Themen der Gesundheit,
Verbraucherthemen, Rechtsfragen, erlebte Regional-geschichte usw.
4. Wie können geeignete Bildungsaktivitäten für einsame Menschen konkret aussehen?
Aus diesen Diskussionen zwischen den Bildungsberatern und einsamen Menschen könnten aufgrund individueller Wünsche Bildungsaktivitäten (Mikro-Kurse) im kleinsten Kreis entstehen, vielleicht zusammen mit wenigen anderen einsamen Menschen im Haus oder Wohnblock oder mit einem Nachbarn vor Ort, die dem Niveau der Zuhörer angemessen sind und sprachlich sowie hinsichtlich der sonstigen Anforderungen ausdifferenziert wurden. Derartige Berücksichtigung der Vorerfahrung der Teilnehmer ist grundsätzlich aus früheren berufsbezogenen Kursplanungen zwar bekannt.5 Zu Kursplanung und -realisierung auf Basis derartig konkreter individueller Bedarfe im nicht-beruflichen Bereich sind jedoch heute neuere nachhaltige Untersuchungen und Beispiele noch kaum bekannt. Daher muss hier manches neu entwickelt werden. Diese Innovation ist bewusst Gegenstand der Förderung durch die Berliner Bildungsverwaltung als wichtiges Kriterium für die Evaluation.
„Allgemeines, politisches und kulturelles Lernen befähigt Menschen zum Mithalten und Mitgestalten einer sich ändernden Gesellschaft und fördert gesellschaftliche Teilhabe durch politisches oder anderweitiges ehrenamtliches Engagement“6. Das gilt insbesondere auch für einsame Menschen in unserer zunehmend unübersichtlicher werdenden Gesellschaft. Daher ist auch die politische Thematik der jeweiligen aktuellen Lebensumstände in einem solchen Mikro-Kurs nicht tabu.
Das Projekt geht davon aus, dass zum Wiederaufbau einer menschlichen Nähe dieser Betroffenen keine umfangreichen curricularen Anforderungen definiert werden, sondern die individuellen Erfahrungen von geeigneten Referenten genutzt werden. Sie sollen flexibel auf Verhalten eingehen können. Die zugrundeliegenden Gespräche der Berater haben zuvor die „Neigungen und Fähigkeiten des Betroffenen“ erkannt, so dass die Durchführung durch den Dozenten einfach gestaltet werden kann. Es wird wichtig sein, keinerlei Leistungsdruck auf die Teilnehmer auszuüben, um keine Abwehrhaltungen auszulösen. Es sollten einfache Sprache und klare Abbildungen verwendet werden.
Die für dieses Projekt als Bildungsberater einzusetzenden vorgebildeten Menschen werden vor ihrem Einsatz von erfahrenen lokalen Beratern noch auf Besonderheiten von typischen Regionalproblemen, Altersfragen und Bildungsthemen eingeführt. Sie sollten vorher lokale Kiez-Besonderheiten7 kennen.
Die Themen der darauffolgenden Mikrokurse sollten direkt aus dem o. g. Beratungsdialog stammen, inhaltlich aber etwas neutralisiert werden, stellen also keine Einzelfallberatung dar. Die Unterrichtseinheiten in noch unbekannter Länge und Häufigkeit werden für Nachbearbeitung dokumentiert werden.
Diese spezielle Art der Erwachsenenbildung wird im Sinne der Förderung als Bildung im originären Sinne gehandhabt, auch wenn individuelle Lehrinhalte bisher in der Praxis Weiterbildung noch nicht angeboten wurden. Auch der häufig gewählte Begriff Grundbildung ist hierfür neu auszubuchstabieren. Einige Altersforscher haben das Problem bereits dargestellt: „Die unterschiedlichen Lebens- und Wohnsituationen sowie die teilweise eingeschränkte Mobilität in der Lebensphase Alter erfordern auch Bildungsformate, die sich an Prinzipien einer aufsuchenden Bildungsarbeit orientieren und Lernanreize stärker individuell auf die Fähigkeiten und Präferenzen der Lernenden anpassen“8.
5. Konkrete Aktivitäten zugunsten der Bildung von einsamen Menschen
Politisch wurden neuerdings vor allem einige Institute aktiv, etwa im Rahmen der Aktivitäten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen BAGSO und inzwischen auch auf Veranlassung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend oder durch Länderministerien die Situation der Einsamkeit verstärkt wahrgenommen und bearbeitet. Aber es muss neben der umfangreichen Forschung auch mit Unterstützung der aktiven Senioren in Deutschland generell mehr über die Gruppe dieser wirklich einsam lebenden, eher passiven, meist älteren Mitbürger gearbeitet werden. So wurde derzeit auf Bundesebene eine Strategie zur Bekämpfung der Einsamkeit im „Kompetenznetz-Einsamkeit“ entwickelt. Zum Herunterladen unter https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/strategie-der-bundesregierung-gegen-einsamkeit-234582. Als gutes Basismaterial stellt die BAGSO einige neue Positionspapiere zum Thema kostenlos bereit.9 Darin wird zur anzustrebenden thematischen Vielfalt der speziellen Angebote z. B. zutreffend aus einer LEO zitiert, dass „geschätzt 20 Prozent der Menschen ab 65 Jahren in Deutschland funktionale Analphabeten sind“, schriftsprachliche Kompetenzen aber eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe darstellen. Daher sind andere Arten von direkter Bildung auch für politische Partizipation dieser Bevölkerungsgruppe wichtig.
Im Übrigen hat die Recherche zu diesem Artikel und zur Vorbereitung des aktuellen Pilotprojekts in Berlin („Bildung ohne viel Aufwand – 60+“ durch die Chance gGmbH) die Aussage im BAGSO-Positionspapier bestätigt, dass es „notwendig ist, eine institutsübergreifende Vernetzung und den Austausch der Akteure in der Bildungsarbeit mit Älteren zu entwickeln“. Das gilt besonders für die gute Bildung der Einsamen unter ihnen. Es dürfte dabei zur Kostenbegrenzung und Fehlervermeidung wichtig sein, frühzeitig Erfahrungen sehr breit auszutauschen. Die BAGSO schlägt ein nationales Kompetenzzentrum für Bildung im Alter vor. Vielleicht kann das „Kompetenznetz Einsamkeit“ am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik diesen Auftrag bearbeiten! Dieses ISS hatte z. B. bereits ein Arbeitspapier über „Zugänge zu den Zielgruppen“ begonnen, das es bundesweit auszubauen gilt. Es sollten dazu Erfahrungen konkret überregional, träger- und ressortübergreifend (Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsressorts) systematisch zusammengeführt werden. Der Sozialverband Deutschland hat in seinem Gutachten zur Einsamkeit vom Dezember 2020 darauf hingewiesen, dass „der gesellschaftliche Dialog angestoßen werden müsse. Durch Scham könne Einsamkeit und soziale Isolation zu einer sich selbst verstärkenden Herausforderung werden“.
Einige Beispiele von erfolgversprechenden Ansätzen oder Einsamkeits-Projekten, die meist noch nicht in digitalisierten Veröffentlichungen breit aufrufbar sind:
- Landesprojekt AGATHE in Thüringen, Aufsuchen nach einem Anschreiben durch die jeweilige Stadt/Landkreis.10
- Projekt der Malteser auf Bundesebene „Miteinander-Füreinander“, Nachbar-Vermittlung.11
- Landesprojekte „Hamburger Hausbesuche“ bzw. „Berliner Hausbesuche“ besonderer Art.
- Die Stadt Stuttgart hat sowohl über die Stuttgarter Konferenz gegen Einsamkeit im November 2022 als auch im Rahmen des Konzepts der aufsuchenden Bildungsarbeit im VHS-Verband Baden-Württemberg, unter Leitung von Dr. Lesky,12 sowie jüngst ebenso beim Online-Fachtag, das Thema begonnen.
Eine gute auch internationale Übersicht der Aktivitäten zur „Einsamkeit im Alter“ in den vergangenen Jahren bietet die umfangreiche Dokumentation der BAGSO zu einem Fachkongress dieses Themas, darin Darstellungen aus vielen Regionen Deutschlands, Großbritanniens, Polens und den Niederlanden.13 Weitere Beispiele auf regionaler Arbeitsebene können gefunden werden. Die Empfehlung geht dahin, für dieses Thema auf Bundesebene im VHS-Bereich eine Sammelstelle für diese Fachinformationen (Auskunftsdatenbank) einzurichten. Dies könnte mit den oben genannten anderen Ressorts und Wissenschaftsbereichen der Länder breit aufgestellt werden. Auf Bundesebene sollten politische Debatten aufgenommen werden.14
6. Fazit
Dieser Beitrag stellt keine Kritik an der bisherigen Arbeit der vielen aktiven Volkshochschulen in Deutschland dar, sondern will neue Wege aufzeigen. Die überregionale Zusammenarbeit zu innovativen Fragestellungen und in Projekten mit regionalen Konzepten von EB für alle Bürger wäre sehr wünschenswert. Sowohl für die freien Bildungsträger als auch für die öffentlichen Volkshochschulen wäre gute Zusammenarbeit mit den Kommunen nötig, um geeignete Methoden zum Auffinden der Betroffenen zu finden und mit aufsuchender Bildungsarbeit Einsamen zu helfen. Dazu bedarf es einer finanziellen Absicherung dieser niedrigschwelligen Angebote durch die Kostenträger! Soweit die Volkshochschulen dies aufgrund staatlicher Regularien nicht breit durchführen können, wäre zu erwägen, eine gemeinnützige Organisationsstruktur zu entwickeln, die etwa durch Spenden aus der Gesellschaft und aus Förderprojekten größere Breite des Bedarfs abdecken könnte. Unterstützt werden diese Anregungen durch die Ausführungen von Dr. Lesky in seinem Artikel: „Will Volkshochschule wirklich Bildung für Alle anbieten, muss es einen Perspektivwechsel geben – Bildung findet an den Orten statt, wo die Menschen leben – in Stadtteilen, kirchlichen Einrichtungen…– etc.“15 Ich ergänze dies: bei besonderen Umständen – z. B. Einsamkeit und Armut – auch in kleinsten Gruppen und entgeltfrei! //
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