Ausgangslage
Im Frühjahr 2020 besuchten rund 1.000 Teilnehmende fünf unterschiedliche Formate der Basisbildung (BABI) bzw. Pflichtschulabschlusslehrgänge (PSA) an sieben Standorten der Wiener Volkshochschulen.1 Über die Lage des Kursgeschehens des Geschäftsbereichs IEB beim „shutdown“ berichtete die „Wiener Zeitung“ vom 24. März 2020: „Vergangenen Montag, Tag eins der durch das Coronavirus bedingten Ausgangsbeschränkungen: An diesem Tag standen wohl etliche Menschen vor verschlossenen Türen – so auch bei den Wiener Volkshochschulen (VHS). Nicht zu allen Teilnehmern, die derzeit VHS-Kurse im Bereich der Basisbildung besuchen oder ihren Pflichtschulabschluss nachholen, war die Nachricht durchgedrungen, dass die VHS geschlossen bleiben. Deshalb wurden die rund 1000 Teilnehmer Anfang vergangener Woche von den Kursleitern persönlich kontaktiert und darüber informiert, dass die Kurse von nun an als Fernunterricht abgehalten werden.“2
Besondere Herausforderungen
Bereits im April wiesen BildungsexpertInnen darauf hin, dass sich durch die Krise die „Bildungsschere“ im Regelschulwesen noch weiter öffnet.3 Die hier wesentlichen Aspekte für Bildungsbenachteiligung sind evident (z. B. das Fehlen von Lernraum, mangelnde technische Ausstattung bzw. das Fehlen von familiärer Unterstützung als Ressource), werden aber durch den Wegfall des Präsenzunterrichts eben besonders schlagend.4 Während im Regelschulwesen allerdings „nur“ eine – wenn auch beachtlich große – Minderheit speziell negativ betroffen ist, gilt die angesprochene Problematik für Teilnehmende der IEB faktisch zu 100 Prozent. Hinzu kommen noch weitere Belastungen wie z. B. Traumata (v. a. aufgrund von Fluchterfahrung), unsicherer Aufenthaltsstatus, fehlende Beschäftigungserlaubnis […], aber auch Betreuungspflichten – Dinge, die in Zeiten von Ausgangssperren bzw. scharfen behördlichen Kontrollen speziell belasten. Wie wertvoll sich hier der Lernraum VHS im Regelbetrieb und dann plötzlich als fehlende Ressource darstellen kann, brachte eine PSA-Teilnehmerin der VHS Meidling so auf den Punkt: „Wann können wir denn wieder in die VHS zum Lernen kommen? Ich hoffe, es geht bald wieder los! Dort ist alles schöner und das Lernen ist leichter.“5 Die Frage der (z. B. mangelhaften technischen) Ressourcen bzw. speziellen Belastungen im Kontext von „Distance“-Formaten betrifft darüber hinaus nicht nur Teilnehmende. Betroffen waren auch unterrichtende KollegInnen, die sich nun mit einem Schlag im Homeoffice befanden und neben dem Einsatz eigener (teils unzureichender) technischer Mittel auch mit Herausforderungen der Kinderbetreuung etc. konfrontiert waren. Das ganze Thema „IT-Ausstattung“ erwies bzw. erweist sich seit dem „shutdown“ übrigens als echter Dauerbrenner interner Rückmeldungen – auch weil, anders als im Regelschulwesen, hier bisher keine zusätzlichen Fördermittel geflossen sind und im Rahmen der – knappen – bestehenden Budgets nur schrittweise nachgerüstet werden kann.
Neben diesen „äußeren“ Herausforderungen für die Umsetzung des neuen Kursgeschehens in „Distance“ stellten und stellen sich aber auch weitere, ganz grundsätzliche Fragen bzw. waren unserer Arbeit von Beginn an gewisse Grenzen gesetzt. Treffend fasste die Problematik die Basisbildnerin Gerhild Ganglbauer (AlfaZentrum für MigrantInnen/Wiener Volkshochschulen) zusammen: „Digitale Angebote sind in ihrer Vermittlungsmöglichkeit eingeschränkt und anstelle von dialogischen Lehr-und Lernmöglichkeiten ist die digitale Aufgabenvermittlung getreten, die doch wesentlich direktiv funktioniert. Die unmittelbare Abstimmung mit den Lernenden über Themen und Inhalte ist hier nicht einfach möglich. Das heißt, digitale Lernangebote ersetzen den gemeinsamen Lernraum, Aufgaben werden erstellt (oder ausgewählt), verschickt und beantwortet.“6 Eine sinnvolle Arbeit mit Teilnehmenden der IEB kann und soll in der Praxis kaum auf dieses „direktive“ Erstellen und die Korrektur (genormter) Aufgaben aufbauen, sondern braucht die individuelle Einbettung in den jeweiligen Alltagskontext. Dazu ist – ganz besonders im Bereich der Basisbildung – in der Regel die persönliche Interaktion aller am Lernprozess Beteiligten unabdingbar.
Eine schwere, aber klare Entscheidung
Warum haben sich dann aber die Wiener Volkshochschulen trotz dieser Hürden, aber auch fördertechnischer Unsicherheiten, entschlossen, gerade in Bereichen wie der IEB ihre Arbeit fortzusetzen? Diese Entscheidung war im Wesentlichen durch vier Ansatzpunkte motiviert. Erstens durch die Annahme, dass eine Einstellung der Kurse unvermeidlich zu hohen Drop-out-Raten führen würde und beispielsweise viele PSA-Teilnehmende in weiterer Folge ihr Kursziel nicht erreichen könnten. Zweitens war es klar, dass Fragen der sozialen Absicherung bzw. auch die Notwendigkeit der sozialarbeiterischen bzw. sozialpädagogischen Betreuung gerade in einer tiefen Krise für unsere Teilnehmenden besonders wichtig werden. So meldete uns eine Sozialpädagogin unmittelbar nach dem Shutdown zurück: „Die Teilnehmer*innen sind beruhigt, dass das AMS-Geld weiter gezahlt werden kann, viele sind davon abhängig. Das trägt sehr positiv dazu bei, dass sie den Kopf fürs Lernen frei haben. Viele Teilnehmer*innen haben sich für die Kontaktaufnahme unsererseits bedankt, da sie sehr verunsichert waren und durch diesen regelmäßigen Kontakt mehr Sicherheit haben und wissen, dass sie jederzeit jemanden anrufen können, Fragen stellen, etc.“7 Drittens bedeutete die Weiterführung des Unterrichts das Angebot an die Teilnehmenden, Unterstützung bei der Strukturierung, aber auch Bewältigung der neuen Realität auf ganz verschiedenen Ebenen zu geben – v.a. durch den laufenden Kontakt, aber natürlich auch durch die Übermittlung von Unterlagen, Aufgabenstellungen etc. Eine Teilnehmerin aus der BABI an der VHS Floridsdorf meldete uns zurück: „Meine Tochter hat Hilfe bei der Mathematik-Hausübung gebraucht. Meine Unterrichtende hat mir das Beispiel übers Smartphone erklärt und ich konnte meiner Tochter helfen. Das war eine große Hilfe!“8 Die vierte – und vielleicht unmittelbar wichtigste – Annahme bestand darin, dass wir als Volkshochschulen für viele Teilnehmende eine zentrale Instanz für verlässliche Informationen zu den sich überschlagenden Entwicklungen, aber auch Verordnungen darstellen.9 Bereits in den allerersten Tagen trafen zahlreiche Rückmeldungen von Programmplanenden ein, welche dies und die damit verbundene gesellschaftspolitische Verantwortung der Volkshochschulen insbesondere in der Arbeit mit diesen Teilnehmenden bestätigten: „Mit Teilnehmer*innen werden viele Telefonate geführt, bei denen es häufig um Informationen zum CoVID-19 (Corona Virus) geht. Trotz aller Informationen über Radio, Fernsehen und Soziale Netzwerke stellen wir gerade bei diesen Telefonaten fest, dass diese Informationen nicht bei unseren Teilnehmer*innen ankommen. Umso wichtiger sind unsere Kontaktaufnahmen und die damit verknüpften Bildungsprozesse.“10
Alles neu: Die Umsetzung unseres Bildungsauftrags ab März
Die ersten umfassenden Berichte an die Fördergeber zum neuen Unterrichtsalltag erfolgten Anfang Juni und betrafen die Monate März und April.11 Nüchtern sind darin die Fakten festgehalten. So wurde laut dem Bericht mit unseren TeilnehmerInnen an den jeweiligen Kurstagen zu ihren vorgesehenen Kurszeiten primär telefonisch bzw. per Textnachrichten Kontakt aufgenommen, gegebenenfalls auch per Mail. Ebenso wurden für TeilnehmerInnen Aufgaben per Post verschickt. In verschiedenen Fällen wurden von den KursleiterInnen Gruppen über Messenger-Dienste wie beispielsweise Signal oder Telegramm erstellt. Die Online-Plattform Padlet bot darüber hinaus Möglichkeiten der Kommunikation und Aufrechterhaltung des Lehr- und Lernsettings. Teilweise fanden auch Online-Meetings (primär über Zoom) im (Teil)Gruppen-Setting statt.12 Eine kurz vor dem Sommer durchgeführte interne Umfrage unter dem pädagogischen Personal des Geschäftsbereichs IEB bestätigt bzw. schärft dieses Bild. Demnach stellen Telefon und Mail, je nach Zielgruppe, die wichtigsten Kontakt- und Betreuungsinstrumente dar. Aber auch die Post bewegte sich auf einem ähnlich hohen Niveau wie diverse Messenger-Dienste, das heißt, wir erreichten über beide Wege jeweils zirka gleich große, aber unterschiedliche Gruppen von Teilnehmenden.
Bezüglich der grundsätzlichen Erreichbarkeit der Teilnehmenden geben lediglich sechs Prozent der KollegInnen, die auf die Befragung Rückmeldungen übermittelten, negative Erfahrungen an. Angesichts dieses extrem niedrigen Werts überrascht es nicht, dass die Rückmeldungen aus den Standorten hier teils von Beginn an euphorisch waren: „Alles okay bei uns! Ich bin bis jetzt sehr positiv überrascht, wie gut alles funktioniert. Die Teilnehmer*innen sind gut erreichbar und die Kursleiter*innen stellen sich gut auf die Situation ein. Eine Kursleiterin arbeitet mit den TN*innen über padlet. Dies funktioniert bis jetzt auch gut. Wir: Programmmanagement, Kursleiter*innen, Sozialpädagog*innen, sind im ständigen Kontakt mit den Teilnehmer*innen.“ Ebenso stellten wir in unseren Berichten allerdings fest, dass sich der Zeitaufwand auf verschiedenen Ebenen als durchaus enorm darstellte. Gleichzeitig gilt es festzuhalten, dass der wesentliche „Mehrwert“ deutlich mehr umfasste als die bloße Vermittlung von „Stoff“. Die TeilnehmerInnen wurden vielfach täglich telefonisch oder per Mail von Unterrichtenden, Programm-ManagerInnen und SozialpädagogInnen kontaktiert, um organisatorische Fragen zu klären, sowie TeilnehmerInnen bei der Bewältigung der Heimisolation bestmöglich zu begleiten. Seitens der sozialpädagogischen Betreuung wurden hier intensive Entlastungsgespräche geführt und auch an entsprechende Beratungsstellen weiterverwiesen. Gemeinsam mit TeilnehmerInnen wurden Lösungen für technische Probleme gesucht und Strategien entwickelt, um die gewohnte Tagesstruktur aufrechtzuerhalten. 14
Für den Aufbau des Distance-Learnings musste quasi aus dem Nichts eine Lerninfrastruktur geschaffen werden, ein völlig neuer Typ von Unterricht – abgestimmt auf Voraussetzungen und Möglichkeiten der TeilnehmerInnen – konzipiert und eine neue Form des Dokumentierens von Mitarbeit, Rückmeldungen und Kontakten für Unterrichtende etabliert werden. Unsere Berichte beschreiben die notwendigen Schritte für den Unterricht „neu“ so: Auf Ebene der TeilnehmerInnen wurden aktuelle Kontaktdaten und digitale Ausstattung (Geräte, Tools, Zugang) erhoben. Es war wichtig, den Lehr-/Lernprozess mit einem bekannten Kommunikationsformat zu beginnen, über Tage und Wochen den Kontakt zu halten sowie auf das Einhalten der Kursstruktur zu achten (Erinnerung vor Kursbeginn durch KursleiterInnen, Einhalten der Kurszeiten, aber auch Flexibilität für Eltern und Geschwister betreuende TeilnehmerInnen im Kontext der Erledigung der Arbeitsaufträge). Nach einer geglückten Umstellungsphase folgte eine Zeit, in der es wichtig wurde, eher jüngere TeilnehmerInnen immer wieder erneut zu motivieren und manche nicht zu verlieren. Dies lag auch daran, dass TeilnehmerInnen oft gar keinen PC/Laptop zur Verfügung hatten oder sich ein Gerät (auch Smartphone) teilen mussten. Ebenso erwies sich vereinzelt das begrenzte Datenvolumen als Problem.
Teilnehmenden wurde auch die Möglichkeit eingeräumt, auf Kosten der VHS Wien Prepaidcards anzufordern. Eltern fanden sich hin- und hergerissen zwischen Kinderbetreuung, Homeschooling (das für die Basisbildungs-TeilnehmerInnen eine zusätzliche große Herausforderung darstellte) und der Verfolgung der eigenen Lernvorhaben. Lernfortschritte stellten sich langsamer ein, insbesondere die Erweiterung der mündlichen Kompetenzen in Deutsch. Um die Motivation aufrecht zu erhalten, initiierten die Wiener Volkshochschulen unter anderem einen „Schreibwettbewerb“15.
Die Lehr- und Lerninhalte waren insbesondere – wie beschrieben – von den Informations- und Alltagsbedürfnissen der Teilnehmenden geprägt. Insbesondere im PSA wurde darüber hinaus natürlich versucht, den Rahmen des Lehr- und Prüfungsstoffes zu berücksichtigen und die Teilnehmenden zumindest auf dem bereits erreichten „Level“ zu halten und zum Weitermachen und „Durchhalten“ zu motivieren. Ihre Wahrnehmung dieses neuen Unterrichtsalltags beschreibt eine Unterrichtende aus dem PSA: „Fehlende Laptops und digitale Unsicherheiten der Teilnehmer*innen gestalten den Austausch von Materialien zwischen Teilnehmer*innen und uns Unterrichtenden herausfordernd. Aber telefonische Kontakte zwischen uns Unterrichtenden und den Teilnehmer*innen sind intensiv.“ Insgesamt ist festzuhalten, dass im PSA zwar die grundsätzlichen Möglichkeiten für digitale Angebote wesentlich umfangreicher oder besser eingeschätzt wurden als in einzelnen Bereichen der Basisbildung, aber dafür die technische Unterausstattung umso schlagender sichtbar wurde.
Bildungsmanagement in Zeiten der Krise
Neben der Grundsatzentscheidung, den Unterricht fortzusetzen und damit komplett umzugestalten, stellte der Umgang mit den massiv ansteigenden Anforderungen bei gleichbleibenden (Arbeitszeit)Ressourcen die schwierigste Herausforderung dar. Hier musste zudem nicht nur der Distance-Betrieb – mit hohen Anforderungen, aber beschränkten Umsetzungsmöglichkeiten für den Unterricht mit den IEB-Zielgruppen – betrachtet werden. Ebenso war ja (irgendwann) auch mit der Wiederaufnahme von Präsenzphasen zu rechnen, mit unmittelbar folgenden Prüfungen und der Notwendigkeit, in dieser Phase dann z. B. besonders intensiv auf PSA-Abschlüsse vorzubereiten. Genau dieser Fall – nämlich Präsenzphasen ab Mai, Prüfungen im Juni – ist schließlich auch eingetreten. Die Entscheidung ging hier in die Richtung eines eher knappen Ressourcenmanagements für den Unterricht im Homeoffice (unter Berücksichtigung der Standards der IEB, aber auch der Homeoffice-Regelung der Wiener Volkshochschulen), um – insbesondere im PSA – zumindest einen „kleinen Stundenpolster“ für gezielte Prüfungsvorbereitungen in Präsenz zu schaffen. Diese Prioritätensetzung führte verständlicherweise auch zu vielen internen Rückfragen und Erklärungsbedarf. Eine weitere Entscheidung bezüglich des Einsatzes und der Neuverteilung von Ressourcen betraf durchgängige und verpflichtende IT-Schulungen für alle Unterrichtenden. Hier wurde zunächst erhoben, welche Tools sich besonders bewähren, die entsprechenden Lizenzen gekauft und dann für Zoom, Padlet, diverse Learning-Apps und Messenger-Dienste, aber auch Datenschutzfragen entsprechende Schulungen durchgeführt. Ein wichtiges Instrument zur Kommunikation und Vernetzung war eine eigene „Krisenhomepage“ des Geschäftsbereichs IEB (www.vhs.at/de/e/ieb). Selbst erstellte Aufgaben, Infos zu Corona, Nachrichten in einfacher Sprache wurden ergänzt durch online verfügbare Video-und Hörmaterialien, selbst erstellte Lernvideos, eigens produzierte Erklärvideos für Zoom & Padlet, Online-Lernportale sowie diverse Learning-Apps (z. B. Anton/learningapps.org.) und authentisches Unterrichtsmaterial (z. B. aktuelle Zeitungsartikel, Fernseh- und Radiobeiträge sowie offizielle Informationen). In einigen Formaten/Programmbereichen wurden für die Kompetenzen in Englisch diverse Videos (z. B. Youtube) zum Vertiefen der Grammatik und zur Übung der Aussprache herangezogen. Alle Materialien wurden verbunden mit konkreten Handlungs- und Lernanweisungen. Die Homepage wurde von Teilen des Leitungsteams des Geschäftsbereichs IEB redaktionell betreut. Während hier zentral für alle Standorte und MitarbeiterInnen der IEB die neuen Rahmen geklärt bzw. geschaffen wurden, lag und liegt in der Folge die Umsetzung der konkreten Arbeit praktisch vollständig in der Hand der jeweiligen Standortteams (ProgrammmanagerInnen, Unterrichtende und SozialpädagogInnen). Hier wurde durch die Vernetzung der KollegInnen im Homeoffice nicht zuletzt auch die gegenseitige Unterstützung in technischen Fragen sichergestellt. Hier wird aber auch in enger Abstimmung mit den Standortleitungen der wieder anlaufende Präsenzbetrieb je nach Sicherheitslage und räumlichen Bedingungen gewährleistet.
Kein erstes Fazit
Es wäre entschieden zu früh, um ein Fazit aus den Erfahrungen einer Krise zu ziehen, die noch lange andauern wird. Festgestellt werden kann, dass sich unsere Grundannahmen bei Ausbruch der Krise, und damit die Entscheidung, den Betrieb im Bereich IEB weiterzuführen, bestätigt haben. Unser Angebot wurde von Teilnehmenden nicht nur massiv genutzt und angenommen. Bei der vorsichtigen Implementierung von Präsenzphasen vor dem Sommer konnten wir auch in den meisten Fällen feststellen, dass es kaum zu Drop-outs gekommen ist. Auf der Hand liegt auch, dass wir im Bereich der IEB besonders deutlich zwischen den Begriffen „online“ und „Distance“-Formaten differenzieren müssen. Distance-Learning ist – im Gegensatz zu „online“ – zwar wirklich in allen Bereichen der IEB möglich, bedeutet hier aber oft Telefon, bestenfalls Mail, manchmal auch Post. Trotzdem wurde natürlich das Bewusstsein für die Bedeutung des digitalen Lernens bzw. der Kommunikation auf unterschiedlichen, auch digitalen Wegen gestärkt. Eine Kollegin fordert beispielsweise ein, in allen Maßnahmen die technische Ausstattung und die Optionen zur Kommunikation gleich zu Kursbeginn zu klären. Geschärft hat sich nach den Rückmeldungen auch der Blick auf den Mehrwert von gegenseitiger Unterstützung bzw. Aufgaben oder Rollenverteilung – gerade auch bei (vordergründig) technischen Fragen. Neben der weiteren Intensivierung von Schulungsmaßnahmen unter massiver Einbeziehung des Know-hows von Unterrichtenden im Herbst wollen wir hier Beispiele guter Praxis von Teamarbeit herausarbeiten und zur Verfügung stellen. Abschließend sei angemerkt, dass angesichts der Herausforderungen der Digitalisierung (und auch der Bedeutung, die diesem Aspekt beispielsweise im „Curriculum Basisbildung in der IEB“ vom Fördergeber beigemessen wird) auch eine entsprechende Sonderfinanzierung zur technischen Aufrüstung der Träger sowie Schulung und Abdeckung des Mehraufwandes der MitarbeiterInnen notwendig wäre. //
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