Die Zeit ist reif, digitale und Medienkompetenz in den Mainstream amerikanischer Kommunen zu bringen. Die Menschen brauchen die Fähigkeit, auf die Flut an Nachrichten, die sie versenden und empfangen, zugreifen, diese analysieren und kritisch überdenken zu können. Nur so gelingt es ihnen, fundierte Entscheidungen zu alltäglichen Problemen und Fragen hinsichtlich Gesundheit, Arbeit, Politik und Freizeit zu treffen. Der Großteil aller amerikanischen Familien lebt in Haushalten, die „ständig online“ sind, mit mehr als 500 TV-Kanälen, Breitband-Internet-Zugang und Mobiltelefonen, die Interaktion durch kurze Berührung des Bildschirms erlauben. Im Zeitalter der Informationsüberflutung muss der Mensch seine knappe Ressource „Aufmerksamkeit“ auf qualitätsvolle, hochwertige und für sein Leben relevante Nachrichten verteilen.
Heutzutage beinhaltet die volle Teilnahme an der Gegenwartskultur nicht nur das Konsumieren von Nachrichten, sondern auch das Erstellen und Teilen derselben. Um das Versprechen der digitalen Staatsbürgerschaft erfüllen zu können, müssen die Amerikaner und Amerikanerinnen multimediale Kommunikationskompetenz erlangen, darunter die Fähigkeit, Nachrichten zu erstellen mit Hilfe von Sprache, grafischer Gestaltung, Bildern und Ton. Sie benötigen das Wissen, wie man diese Fähigkeiten nutzen kann, um am bürgerschaftlichen Leben in ihrer Gemeinschaft teilhaben zu können. Diese Kompetenzen müssen im formalen Bildungssystem entwickelt werden, besonders im primären und sekundären Bildungsbereich sowie in der Hochschulbildung, aber auch in der informellen Bildung. Die Einbindung von digitaler und Medienkompetenz in die formale Bildung kann Brücken über digitale Gräben und kulturelle Enklaven schlagen; ein Weg, um Lernern und Lernerinnen Energie zu verleihen und Verbindungen zwischen Fachbereichen herzustellen, sowie ein Mittel für mehr Gleichberechtigung in digitalen Umgebungen.
Dieser Bericht bietet einen Aktionsplan dazu, wie mit Hilfe einer kommunalen Bildungsbewegung die Ausbildung in digitaler und Medienkompetenz in den formalen und informellen Bildungsbereich integriert werden kann. Diese Arbeit wird von der aktiven Unterstützung vieler Akteure und Akteurinnen abhängen: Entscheidungsträger im Bildungswesen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene; Kuratoren und Kuratorinnen in öffentlichen Bibliotheken; führende Persönlichkeiten in kommunalen Organisationen; Staats- und Bundesbeamte; Vertreter und Vertreterinnen der Wirtschaft; führende Persönlichkeiten in der Medien- und Technologiebranche sowie Stiftungen. Es braucht die Energie und Vorstellungskraft jener Leute, die erkennen, dass die Zeit reif ist für die verstärkte Ausbildung in digitaler und Medienkompetenz – und zwar für alle Bürger und Bürgerinnen unserer Nation, ungeachtet ihres Alters.
In diesem Bericht definieren wir digitale und Medienkompetenz als eine Konstellation an Lebenskompetenzen, die nötig sind, um an unserer medial gesättigten und informationslastigen Gesellschaft voll teilhaben zu können. Diese Kompetenzen umfassen die folgenden Fähigkeiten:
- Ich kann eine verantwortungsvolle Auswahl treffen und auf Information zugreifen, indem ich Materialien lokalisiere und teile sowie Informationen und Ideen verstehe.
- Ich kann Nachrichten in unterschiedlichsten Formen analysieren, indem ich den Autor bzw. die Autorin, den Zweck und Standpunkt identifiziere und Qualität und Glaubwürdigkeit des Inhalts beurteile.
- Ich kann Inhalte in unterschiedlichster Form unter Verwendung von Sprache, Bildern, Ton und neuen digitalen Werkzeugen und Technologien erschaffen.
- Ich kann meine eigene Haltung und mein eigenes Kommunikationsverhalten reflektieren, indem ich soziale Verantwortung ausübe und ethische Grundsätze anwende.
- Ich kann soziale Handlungen ausführen, indem ich individuell oder gemeinschaftlich arbeite, um Wissen zu teilen und Probleme in der Familie, am Arbeitsplatz und in der Kommune zu lösen, und ich nehme als Mitglied einer Gemeinschaft aktiv an dieser teil.
Besagte digitale und Medienkompetenzen stellen Kernkompetenzen von Bürgern und Bürgerinnen im digitalen Zeitalter dar, die von enormem praktischem Wert sind. Um sich online für Jobs bewerben zu können, müssen Menschen imstande sein, relevante Informationen zu finden. Um relevante Gesundheitsinformationen zu erhalten, müssen Menschen imstande sein, zwischen einem Marketingtrick für Nahrungsergänzungsmittel und solider, wissenschaftlich belegter Information
unterscheiden zu können. Um Online-Bildungsangebote nutzen zu können, müssen Menschen ein gutes Verständnis dafür haben, wie Wissen konstruiert wird, wie es die Realität widerspiegelt und einen Standpunkt beinhaltet. Damit Menschen sozial handeln und ernsthaft an bürgerschaftlichen Aktivitäten zur Verbesserung ihrer Gemeinschaft teilnehmen können, müssen sie ein Gefühl der Selbstermächtigung (Empowerment) spüren, das wiederum von gemeinsamer Problemlösungsarbeit herrührt.
Es gibt eine zunehmende Dynamik, digitale und Medienkompetenz in die Bildung zu integrieren. Der Technologieplan 2010 des US-Bildungsministeriums mit dem Titel „Transforming American Education: Learning Powered by Technology“ hält fest: „Ganz gleich, ob es sich um die englische Sprache, um Mathematik, Naturwissenschaft, Sozialkunde, Geschichte, Kunst oder Musik handelt – Kompetenzen und Fachwissen des 21. Jahrhunderts, wie z. B. kritisches Denken, komplexe Problemlösung, Zusammenarbeit und multimediale Kommunikation, sollten in alle Inhaltsbereiche eingewoben werden. Diese Kompetenzen sind notwendig, um aus uns allen fachkundige Lerner und Lernerinnen zu machen – und die müssen wir auch sein, wollen wir uns im Lauf unseres Lebens an die sich rasant verändernde Welt anpassen. Das beinhaltet weiters die Entwicklung eines tiefen Verständnisses innerhalb bestimmter Inhaltsbereiche und das Herstellen von Verbindungen zwischen diesen.“ (S. vi; deutsche Übersetzung des Originalwortlautes).
Senator Jay Rockefeller (D-WV) verabschiedete einen Gesetzesentwurf, den „21st Century Skills Incentive Fund Act“, der die Zahlung von sogenannten Matching-Funds vom Bund an jene Bundesstaaten vorsieht, die für Studierende Möglichkeiten zur Erlangung von Informations- und Medienkompetenz im Lehrplan eröffnen. Laut Entwurf „müssen Studierende über das bloße Erlernen des heutigen akademischen Kontextes hinaus die Fähigkeit zu kritischem Denken und zur Problemlösung entwickeln sowie Fähigkeiten in den Bereichen Kommunikation, Kreativität und Innovation, Kooperation, kontextuelles Lernen und Informations- und Medienkompetenz“ (S. 1029, 2009; deutsche Übersetzung des Originalwortlautes). Bei seiner Verabschiedung würde das Gesetz 100 Millionen US-Dollar pro Jahr an jene Bundesstaaten zuweisen, die einen umfassenden Plan zur Einführung einer Initiative zur Förderung der Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts innerhalb des Bundesstaates sowie eine komplementäre Finanzierung vorweisen können. In ähnlicher Weise sponserten die Kongressabgeordneten Tammy Baldwin (D-WI) und Shelley Moore Capito (R-WV) den „Healthy Media for Youth Act“ (H.R.4925), der 40 Millionen US-Dollar zur Förderung von Medienkompetenz-Programmen für Kinder und Jugendliche vorsieht. Doch so bedeutend diese Bemühungen auf rechtlicher Ebene auch sein mögen, sie werden nicht ausreichen, auch nicht im Fall ihrer Verabschiedung.
Der in diesem Bericht verwendete Begriff „digitale und Medienkompetenz“ umfasst die volle Bandbreite der kognitiven, emotionalen und sozialen Kompetenzen, einschließlich der Verwendung von Texten, Werkzeugen und Technologien, der Fähigkeit zu kritischem Denken und Analysieren, des Verfassens einer Nachricht und der Anwendung von Kreativität, der Fähigkeit zur Reflexion und ethischem Denken sowie der aktiven Beteiligung durch Teamwork und Zusammenarbeit. Wenn Menschen über digitale und Medienkompetenz verfügen, erkennen sie persönliche, Unternehmens- und politische Agenden und sind befähigt, im Namen der fehlenden Stimmen und Perspektiven in unseren Kommunen ihre Meinung kundzutun. Indem sie Probleme erkennen und zu lösen versuchen, verwenden Menschen ihre gewichtigen Stimmen und gesetzlichen Rechte, um die Welt um sie herum besser zu machen.
Quelle: Hobbs 2010, S. 17
Im Zentrum dieser Dynamik steht die Erkenntnis, dass wir die Menschen in ihrer Fähigkeit unterstützen müssen, sich selbst und ihre Familien zu ermächtigen und zu beschützen, während unseren Alltag ein immer dichteres Netz an Informationen durchzieht. Wie der Philosoph John Dewey verdeutlichte, entsteht wahre Bildung aus der wohldurchdachten Sondierung der echten Probleme, die uns im Alltag begegnen. Die Informationsbedürfnisse sind sowohl persönlicher als auch bürgerschaftlicher Natur (Knight Commission: 2009). Von der digitalen und Medienkompetenz erwarten wir uns Hilfe bei der tiefer gehenden Beschäftigung mit Ideen und Informationen, um Entscheidungen treffen und am kulturellen Leben teilhaben zu können.
Selbstermächtigung und Schutz sollten wir nicht als ein Entweder-oder sehen, sondern als zwei Seiten derselben Medaille. Da Massenmedien, Populärkultur und digitale Technologien zur Prägung der Einstellungen, Verhaltensweisen und Werthaltungen der Menschen beitragen – nicht nur in der Kindheit, sondern im Laufe des ganzen Lebens – besteht ein öffentliches Interesse daran, sich mit den potenziellen Gefahren zu befassen. Kinder und Jugendliche benötigen für ihre gesunde Entwicklung Privatsphäre sowie physische und psychische Sicherheit und sie dürfen weder anstößigen, beunruhigenden noch unangemessenen Materialien ausgesetzt werden. Gleichzeitig können Medien und Technologien Individuen und Gruppen auch Selbstermächtigung geben. Menschen ziehen großen persönlichen, sozialen und kulturellen Nutzen daraus, wenn sie weise Entscheidungen zu Informationen und Unterhaltung treffen, digitale Werkzeuge zum Selbstausdruck und zur Kommunikation verwenden und zusammen mit Leuten aus ihrer Nachbarschaft und der ganzen Welt an Online-Gemeinschaften teilnehmen, die sich gegenseitig zu gemeinsamen Interessen und Sorgen austauschen.
Um die digitale Staatsbürgerschaft zu stärken und digitale und Medienkompetenz als Teil des regulären Bildungssystems in den Vereinigten Staaten zu
etablieren, wird eine Reihe von wichtigen kleinen und großen Schritten nötig sein. Dieser Bericht enthält einen Aktionsplan mit zehn Empfehlungen für lokale, regionale, bundesstaatliche und nationale Initiativen, die auf folgende Themenbereiche ausgerichtet sind: kommunale Aktivitäten, Lehrerausbildung, Forschung und Evaluierung, „parent outreach“-Programme, nationale Sichtbarkeit und Einbeziehung der beteiligten Akteure und Akteurinnen. Diese Handlungsschritte bewirken weit mehr, als die digitale und Medienkompetenz in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Jeder Schritt bietet spezielle und konkrete Programme und Services, die den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer jungen und älteren Bürgerinnen und Bürger gerecht werden. Sie bauen Kapazitäten für digitale und Medienkompetenz auf und ebnen den Weg für eine erfolgreiche kommunale Bildungsbewegung.
Unterstützung von Initiativen zur digitalen und Medienkompetenz auf kommunaler Ebene
1. Bestehende kommunaler Ressourcen werden erhoben und kleinere Zuschüsse werden angeboten, um Partnerschaften auf kommunaler Ebene zu fördern und digitale und Medienkompetenz in bestehende Programme aufzunehmen.
2. Unterstützung eines nationalen Netzwerkes an Lernprogrammen im Sommer, um digitale und Medienkompetenz in öffentlichen Charter Schools einzubinden.
3. Unterstützung eines „Digital and Media Literacy (DML) Youth Corps“, um digitale und Medienkompetenz in unterversorgte Gemeinschaften und spezielle Bevölkerungsgruppen mit Hilfe von Bibliotheken, Museen und anderen kommunalen Einrichtungen einzubringen.
Entwicklung von Partnerschaften in der Lehrerausbildung
4. Unterstützung des interdisziplinären Brückenschlags in der Hochschulbildung, um Kernprinzipien der Ausbildung in digitaler und Medienkompetenz in Vorbereitungsprogramme für Lehrer und Lehrerinnen aufzunehmen.
5. Entwicklung von Stadtteil-Initiativen zur Förderung digitaler und Medienkompetenz im primären und sekundären Bildungsbereich mit Hilfe von kommunalen und Medienpartnerschaften.
6. Partnerschaften mit Medien- und Technologieunternehmen, um lokale und nationale Medien umfassender in die Bildungsprogramme einzubringen und dadurch bürgerschaftliches Engagement zu fördern.
Forschung und Evaluierung
7. Entwicklung von Online-Maßnahmen zur digitalen und Medienkompetenz, um Lernerfolge evaluieren zu können, Online-Videodokumentationen von Lehrstrategien zu digitaler und Medienkompetenz zu entwickeln und um Fachwissen in der Lehrerausbildung aufzubauen.
Wesentliche Fähigkeiten der digitalen und Medienkompetenz
- ZUGANG Geschicktes Auffinden und Verwenden von Medien- und Technologiewerkzeugen und Teilen von angemessenen und relevanten Informationen mit anderen
- ANALYSE UND BEWERTUNG Verstehen von Nachrichten und kritische Analyse der Nachricht hinsichtlich Qualität, Wahrheitsgehalt, Glaubwürdigkeit und Standpunkt bei gleichzeitiger Berücksichtigung möglicher Auswirkungen oder Konsequenzen durch die Nachricht
- ERSCHAFFUNG Verfassen oder Generieren von Inhalten unter Anwendung von Kreativität und Vertrauen in den Selbstausdruck und unter Berücksichtigung des Zweckes, Publikums und Textaufbaus
- REFLEXION Anwendung sozialer Verantwortung und ethischer Grundsätze auf die eigene Identität und Lebenserfahrung, das Kommunikationsverhalten und die eigene Haltung
- HANDELN Individuelle und gemeinschaftliche Arbeit, um Wissen zu teilen und Probleme in der Familie, am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft zu lösen sowie aktive Teilhabe als Mitglied einer Gemeinschaft auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene
Quelle: Hobbs 2010, S. 19
„Parent Outreach“-Programme, nationale Sichtbarkeit und Einbeziehung der beteiligten Akteure und Akteurinnen
8. Einbeziehung der Kreativen der Unterhaltungsindustrie in eine unterhaltsame Bildungsinitiative, um die Sichtbarkeit zu erhöhen und gemeinsame gesellschaftliche Normen zu entwickeln, die das ethische Verhalten bei der Online-Verwendung von Social Media betreffen.
9. Abhaltung eines Wettbewerbs zur Erstellung öffentlicher (medialer) Beiträge von Jugendlichen, um die Sichtbarkeit der Ausbildung in digitaler und Medienkompetenz zu erhöhen.
10. Unterstützung einer jährlichen Konferenz und eines Wettbewerbs mit pädagogischen Vorzeigeprojekten in Washington, D.C., um die nationale Führungsrolle in digitaler und Medienkompetenz auszubauen.
Heutzutage kämpfen wir alle mit den Herausforderungen, die ein Zuviel an Informationen mit sich bringen. So suchen zum Beispiel Millionen von Menschen jeden Tag online nach Gesundheitsinformationen. Eine Umfrage hat ergeben, dass 75 Prozent dieser Suchenden nicht auf die Qualität der gefundenen Informationen achten, und 25 Prozent gaben an, dass sie die Suchergebnisse frustrierten, verwirrten oder überforderten (Fox: 2006). Der Impuls, sich mit dem Problem der Informationsüberflutung auseinanderzusetzen, führt uns zur digitalen und Medienkompetenz. Sie kann bei der Entwicklung jener Fähigkeit helfen, mit der die Menschen die Flut an Daten, die sie zu überrollen droht, bewältigen und bewerten können. Für Bürger und Bürgerinnen einer pluralistischen Demokratie, die sich der Freiheit und Vielfalt verpflichtet fühlen, ist die Entwicklung der folgenden Kompetenzen entscheidend:
- Nachrichten lesen oder sehen;
- einen Brief an den Herausgeber schreiben;
- mit der Familie, Mitarbeitern und Freunden über aktuelle Ereignisse sprechen;
- einen Online-Nachrichtenbeitrag kommentieren;
- bei einem Online-Netzwerk in der Nachbarschaft mitarbeiten;
- die Moderatorin einer lokalen Radio-Talkshow anrufen, um die eigene Meinung kundzutun;
- an einer Meinungsumfrage teilnehmen;
- nach Informationen zu speziellen Themen und Fragen suchen;
- die Qualität der gefundenen Informationen beurteilen;
- Ideen wohlüberlegt teilen;
- aktiv an der Gemeinschaft teilhaben.
Menschen können jedoch nicht gezwungen werden, sich am öffentlichen Leben in der Gemeinschaft zu beteiligen. Sie müssen die Vorteile, die solch ein Engagement bringt, selbst erfahren. Aus diesem Grund legt dieser Aktionsplan den Schwerpunkt darauf, Menschen aller Altersstufen nicht nur bei der Anwendung digitaler Werkzeuge zu helfen, sondern ihnen auch die Freuden und Macht näher zu bringen, die sie als gut informierte, engagierte und verantwortungsvolle Konsumenten und Produzenten besitzen.
Die Ausbildung in digitaler und Medienkompetenz bietet die Möglichkeit, die Vorzüge der bestärkenden Eigenschaften der Medien und Technologien zu maximieren, während die negativen Dimensionen minimiert werden können. Der Bericht der Knight Commission, „Informing Communities: Sustaining Democracy in the Digital Age“, erklärt, dass informierte und engagierte Kommunen Bürger und Bürgerinnen brauchen, die Werte wie Transparenz, Einbindung, Teilhabe, Selbstermächtigung und gemeinsames Streben nach Gemeinwohl schätzen.
Dieser Bericht identifiziert jedoch auch einige Herausforderungen, denen sich ein Aktionsplan stellen muss, um effektiv zu sein. Pädagogen, Lehrplan-Entwickler und Entscheidungsträger müssen fünf Herausforderungen bei der Implementierung von Programmen zur digitalen und Medienkompetenz berücksichtigen:
- ein Überschreiten des werkzeug-orientierten Schwerpunktes und ein Verschmelzen des Zugangs zu Medien und Technologien mit geschickter Verwendung der beiden;
- ein Ansprechen von Risiken, die mit der Medien- und digitalen Technologie verbunden sind;
- die Ausweitung des Kompetenz-Konzeptes;
- die Stärkung der Fähigkeit des Menschen, die Glaubwürdigkeit und Qualität von Nachrichten beurteilen zu können;
- die Verwendung von Nachrichten und Journalistik im primären und sekundären Bildungsbereich.
Bestehende Paradigmen in der technischen Bildung müssen in Richtung eines Schwerpunktes auf kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeiten gelenkt werden und wegführen vom ehrfürchtigen Bestaunen neuer technologischer Werkzeuge. Wir müssen die Balance zwischen Schutz und Selbstermächtigung im Auge behalten und ernsthaft auf die tatsächlichen Gefahren in der Medien- und digitalen Technologie reagieren. Wir müssen besser verstehen lernen, wie digitale und Medienkompetenz mit den Lese- und Schreib-Kompetenzen verbunden sind, und solide neue Ansätze zur Messung von Lernerfolgen entwickeln. Wir müssen Menschen aller Altersstufen dabei helfen, Fertigkeiten zu erlernen, mit denen sie zwischen hochwertiger Information, Marketinghype und lustigem oder gefährlichem Junk-Inhalt unterscheiden können. Wir müssen die Sichtbarkeit und den Status von Nachrichten und aktuellen Ereignissen als kraftvolle, ansprechende Ressourcen sowohl für den primären und sekundären Bildungsbereich als auch für das lebenslange Lernen erhöhen und gleichzeitig die Herausforderungen anerkennen, denen sich der Journalismus heute und in Zukunft stellen muss.
Eine wirksame kommunale Bildungsbewegung braucht eine gemeinsame Vision. Dieser Bericht bietet Empfehlungen, die viele Akteure und Akteurinnen einbinden und sie alle zum Wohle der gesamten Gemeinschaft teilhaben lassen. //