Bildungsplanung und Programmplanung an Volkshochschulen bzw. in der Erwachsenenbildung stützt sich auf Erkenntnisse aus einem breiten Feld wissenschaftlicher Forschung. Daher gehört es auch zum Handwerkszeug von Programmplaner*innen, Führungskräften und Programmentwickler*innen, sich mit aktuellen wissenschaftlichen Forschungen auseinanderzusetzen. Eine gute Möglichkeit bieten Diplomarbeiten, Masterarbeiten und Dissertationen, die an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen angenommen wurden. In ihnen finden sich oft zeitgemäße Inhalte, bewährte methodische Vorgehensweisen und innovative Ansätze mit interessanten Ergebnissen. Junge ForscherInnen greifen in ihren wissenschaftlichen Arbeiten wichtige Themenstellungen auf, diskutieren sie vor dem Hintergrund einschlägiger Forschungen und befassen sich mit aktuellen Themen, die für die weitere Umsetzung in der Erwachsenenbildung relevant sein können.
Eine Gruppe von Expert*innen der Erwachsenenbildung lesen ausgewählte und öffentlich zugängliche wissenschaftliche Arbeiten und bereiten sie für die Eingabe in die EB-Index-Datei vor.
In den letzten Sitzungen der EB-Index-Gruppe wurden diese Arbeiten besprochen:
Carolina Gigleitner: Lebensbegleitendes Lernen für ein gutes, achtsames, nachhaltiges Leben. Qualitative Forschung im Kontext Repaircafé. Dissertation Universität Klagenfurt, 2021. Repaircafés gibt es in mehreren Bundesländern, gemeinsames und informelles Lernen bei gleichzeitigem praktisch Tun steht im Vordergrund.
Sandra Marina Wieser: Sind weise Menschen weniger fremdenfeindlich? Eine Analyse des Zusammenhangs zwischen Weisheit und Fremdenfeindlichkeit. Masterarbeit Universität Klagenfurt, 2020. Wie ist Weisheit zu definieren und welche Kompetenzen begründen sie?
Hans Halbauer: Mobile Learning in der betrieblichen Weiterbildung. Eine empirische Analyse der Einstellungsakzeptanz zu mobilem Lernen im Kontext der Sicherheitsexekutive. Dissertation Universität Klagenfurt, 2019. Akzeptanz von mobilem Lernen im Bereich der Polizei.
Shaima Muhammad: Teaching the good Citizen? Democratic Citizenship Education in Austria and Portugal: Teachers‘ Conceptualisations and Experiences.
Dissertation Universität Innsbruck und Universität Lisboa, 2019. Politische Bildung in Schulen in Österreich und in Portugal aus der Sicht von Lehrenden.
Phillip Assinger: Education and Training Politics in Europe. A historical Analysis with special Emphasis on Adult and Continuing Education. Dissertation Universität Graz 2018.
Andreas Koreimann: Lebensratgeber – pädaogisch wertvoll oder Agenten des Neoliberalismus. Dissertation Universität Klagenfurt 2015.
Gerd Haberl: Lernmotivation in der Fachberufsschule. Eine empirische Studie auf Basis der Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan. Dissertation Universität Klagenfurt 2021.
Eva Maria Schindler: Kompetenzen von Lehrpersonen an Berufsschulen. Eine qualitative Studie unter Einbeziehung des Professionalisierungsmodells nach Schocker-von Ditfurth. Masterarbeit Pädagogische Hochschule Niederösterreich 2022.
Karin Gerlinde Sonnleitner: Kompetenzanforderungen an UniversitätsabsolventInnen. Herausforderung an das Lebenslange Lernen. Dissertation Universität Klagenfurt 2017.
Hier geht es zu den rund 160 wissenschaftlichen Arbeiten, die mittlerweile im EB-Index erfasst sind: https://adulteducation.at/de/literatur/eb-index
Mit dem EB-Index bietet der Verband Österreichischer Volkshochschulen eine Plattform, auf der ausgewählte wissenschaftliche Arbeiten für Erwachsenenbildner*innen zugänglich gemacht werden. Sie werden mit Indizes versehen, die eine Suche zum Beispiel nach Schlüsselkompetenzen oder nach Zielgruppen ermöglichen. Darüber hinaus gibt es eine Volltextsuche. Weiters gibt es einen Link zu den Repositorien der jeweiligen Universitäten und Fachhochschulen, sodass ein direkter Zugang zu den erfassten wissenschaftlichen Arbeiten besteht.
Das Lesen der in den EB-Index aufgenommenen Forschungsarbeiten hat eine Gruppe von Erwachsenen-bildner*innen übernommen, die sich weiterhin ehrenamtlich mit Erwachsenenbildung auseinandersetzen. In alphabetischer Reihenfolge und mit ihren vormaligen beruflichen Tätigkeiten sind dies: Gerhard Bisovsky, Lehrbeauftragter Universität Klagenfurt, VÖV-Generalsekretär von 2012 bis 2022, recherchiert die wissenschaftlichen Arbeiten und moderiert die Gruppe; Elisabeth Brugger, Lehrbeauftragte Universität Klagenfurt, langjährige pädagogische Leiterin der Wiener Volkshochschulen und pädagogische Referentin des VÖV; Hubert Hummer, langjähriger Direktor der Volkshochschule Linz und pädagogischer Referent des VÖV; Gerwin Müller, langjähriger stellvertretender Direktor der AK Kärnten, aktuell Vorsitzender der Kärntner Volkshochschulen und VÖV-Vorstandsvorsitzender; Helmut Uitz, langjähriger Direktor der VHS Salzburg und des Berufsförderungsinstitutes Salzburg sowie Grete Wallmann (bis 2022), vormalige Direktorin des Bundesinstitutes für Erwachsenenbildung, St. Wolfgang. //
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