Das Bildungsnetzwerk Steiermark ist die Service- und Koordinationsstelle der Erwachsenenbildung in der Steiermark. Finanziert durch das Land Steiermark schafft das Bildungsnetzwerk kooperativ mit seinen Netzwerkeinrichtungen Strukturen, um den Zugang zu Bildungsangeboten zu verbessern. Im Arbeitsbereich „Monitoring“ werden regelmäßig Datengrundlagen für die strategische und operative Weiterentwicklung erhoben. Diese ermöglichen einen guten Überblick über die Leistungen und aktuellen Themen der steirischen Erwachsenenbildung sowie das Ableiten von Trendentwicklungen und Bedarfen.
Seit 2020 wird die Branche von den Rahmenbedingungen der Covid-19-Pandemie geprägt. Das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung, der Ring Österreichischer Bildungswerke und das Forum Katholischer Erwachsenenbildung haben vor kurzem ein digitales ExpertInnengespräch veranstaltet, indem die folgende Bilanz gezogen wurde: „Die Erwachsenenbildung hat innovativ reagiert, es braucht aber mehr Anerkennung“. (Thien & Gruber-Rotheneder: 2021). Die steirischen Monitoring-Daten bestätigen, dass in vielen Bereichen wesentliche Weiterentwicklungen stattgefunden haben. Der folgende Beitrag greift die Ergebnisse des letzten Jahres auf und gibt einen Überblick zu ersten Auswirkungen der aktuellen gesellschaftlichen Krisensituation.
Jährliche Erhebung in der steirischen Erwachsenenbildung
2019 wurde die erste Basisdatenerhebung in der Steiermark durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine jährliche Befragung von NetzwerkpartnerInnen, die inhaltlich an die KEBÖ-Statistik1 angelehnt ist und auch wechselnde Fragestellungen zu Themenschwerpunkten enthält. Das „Monitoring Steirische Erwachsenenbildung“ ist in dieser Form einzigartig, denn es ermöglicht branchenspezifische, organisationsübergreifende Aussagen, unabhängig von der Zugehörigkeit zu Dachverbänden.
Im ersten Erhebungsjahr nahmen 62 Einrichtungen teil, mittlerweile ist die Zahl bereits auf 99 teilnehmende Organisationen angewachsen. Für die ARGE Steirische Erwachsenenbildung2 ist die Teilnahme Grundlage der Zusammenarbeit, darüber hinaus werden auch immer mehr gewerbliche Einrichtungen außerhalb dieser Partnerschaft erfasst. Dank der kontinuierlich breiten Beteiligung können neben dem aktuellen Status auch valide Aussagen zu aktuellen Entwicklungen getroffen werden.
(Teil-)Schließungen des Präsenzbetriebes
Die letzten beiden Jahre haben einige Herausforderungen gebracht, die nicht nur gesellschaftspolitisch, sondern durch zahlreiche Verordnungen auch von rechtlicher Natur waren. Von Beginn an wurden in mehreren Netzwerk-Gesprächen Unsicherheiten in Bezug auf die Auslegung der Verordnungen vermeldet. Wiederholt wurden Teile der Erwachsenenbildung geschlossen, während so genannte erforderliche, berufliche Aus- und Fortbildungen sowie arbeitsmarktpolitische und Integrationsmaßnahmen weiterhin durchgeführt werden konnten.3 Eine Abgrenzung von beruflichen bzw. nicht-beruflichen Bildungszwecken kann allerdings nicht immer eindeutig vorgenommen werden.
Dies führte dazu, dass rund die Hälfte der Einrichtungen Präsenzangebote in den betroffenen Zeiträumen durchführte, während die andere Hälfte ausschließlich digitale Veranstaltungen anbieten konnte. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 51). Rund zwei Drittel der befragten Einrichtungen mussten zumindest vorübergehend ihr Bildungsprogramm einstellen. (Vgl. ebd., 50). Zum aktuellen Zeitpunkt befinden wir uns in einem voraussichtlich dreiwöchigen Lockdown [Stand November 2021]. Bereits im letzten Jahr galten ähnliche Maßnahmen, daher können auf Grundlage der vorliegenden Daten Einschätzungen über die Auswirkungen von Lockdowns in der Erwachsenenbildung getroffen werden.
Viele Absagen, weniger TeilnehmerInnen
2020 wurden um ein Drittel (-34,4 Prozent) weniger Bildungsangebote durchgeführt. Besonders stark betroffen waren Sonderveranstaltungen (-62,1 Prozent), Kurse (-46,8 Prozent) und Rufveranstaltungen (-42,0 Prozent). Geringere Rückgänge zeigten sich bei Lehrgängen (-27,8 Prozent) und Kurzveranstaltungen (-17,4 Prozent). (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 32 f.). 38,7 Prozent aller geplanten Bildungsveranstaltungen mussten abgesagt werden. (Vgl. ebd., 36). Noch deutlicher zeigt sich diese Entwicklung bei den erfassten Teilnahmen: Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Rückgang von -47,6 Prozent, also nahezu der Hälfte, verzeichnet. (Vgl. ebd., 45). Der Vorjahresvergleich zeigt, dass insbesondere in den Fachbereichen „Lebensorientierung“ (-88,2 Prozent), „Technik, Handel, Gewerbe, Tourismus“ (-55,4 Prozent) und „Kunst, Kultur, Kreativität“ (-48,2 Prozent) weniger Veranstaltungen durchgeführt werden konnten.
Zuwachs bei gesellschaftspolitischen Themen
Zuwächse gab es trotz aller Einschränkungen bei „Gesellschaft, Politik, Wissenschaft“ (+23,8 Prozent) und „Natur, Umwelt, Landwirtschaft“ (+47,8 Prozent) (vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, S. 33). Dieses Wachstum ist auch im Vergleich zur KEBÖ-Statistik, die dieselben Kennzahlen auf Bundesebene innerhalb der zugehörigen Dachverbände ermittelt, spannend: Auf Bundesebene lag der Anteil von Kursen im Bereich „Gesellschaft, Politik, Wissenschaft“ im Jahr 2020 bei 10,4 Prozent (vgl. Bisovsky: 2021, 12), während es 2019 noch 14,6 Prozent waren (vgl. Bisovsky: 2020, S. 12). In der Steiermark wuchs deren Anteil hingegen von 4,3 Prozent (vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2020, 28) auf 8,8 Prozent. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021, 29). Ergänzend ist anzumerken, dass auf Bundesebene ausschließlich die Dachverbände dargestellt werden, während in der Steiermark auch gewerbliche Anbietende erfasst werden.
Angenommene Gründe für diese Steigerung finden sich einerseits in der gesellschaftspolitischen Präsenz dieser Themen (z. B. durch Bewegungen wie Fridays for Future), aber auch in einer Schwerpunktsetzung des steirischen Netzwerks. 2019 wurde unter der Themenklammer „Demokratie – Umwelt – Bildung“ die Relevanz von Erwachsenenbildung in diesen Segmenten thematisiert und forciert.4
Heterogenisierung von Lernorten
Nicht nur in einigen Fachbereichen, auch auf digitaler Ebene haben die letzten beiden Jahre zu hohen Zuwächsen geführt: Bereits sieben von zehn Einrichtungen nutzen digitale Lernorte. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 10). 31,1 Prozent der steirischen Einrichtungen haben flexible Formate für den Herbst 2021 geplant, die nach Bedarf sowohl in Präsenz als auch digital stattfinden können. 26,3 Prozent haben sowohl Online- als auch Präsenz-Veranstaltungen im Bildungsprogramm eingeplant.
Ein kleiner Teil der Einrichtungen ging sogar ausschließlich mit digitalen Angeboten in den Herbst (8,1 Prozent). (Vgl. ebd., 51).
Darüber hinaus wird in der Steiermark eine zunehmende Heterogenisierung von Lernorten beobachtet: Zuletzt stieg die Nutzung des öffentlichen Raums, von Bibliotheken und kirchlichen Einrichtungen. Neben eigenen Seminarräumlichkeiten und dem digitalen Raum werden Bildungshäuser und Einrichtungen von NetzwerkpartnerInnen am häufigsten genutzt. Zunehmend werden auch zielgruppennahe Lernorte genannt, wie Gasthäuser, SeniorInnenheime oder Räumlichkeiten der öffentlichen Gesundheitsversorgung. (Vgl. ebd., 9–10).
Anteil digitaler Angebote erstmalig erhoben
In der letzten Basisdatenerhebung wurde die Anzahl der durchgeführten Bildungsveranstaltungen, erstmalig gegliedert nach Präsenz-, Online-, Blended-Learning- und Hybridformaten,5 abgefragt. Diese Differenzierung ist in dieser Form bislang einmalig. Das Bildungsnetzwerk erhofft sich dadurch, in den kommenden Jahren auch formatspezifische Entwicklungen sichtbar machen zu können, nicht zuletzt, um die Vielseitigkeit von digitaler Lehre aufzuzeigen. 2020 waren reine Präsenz-Veranstaltungen mit 67,5 Prozent am stärksten vertreten, gefolgt von reinen Online-Angeboten (22,1 Prozent). Kombinationsformate machen derzeit einen deutlich kleineren Teil aus: Aktuell sind 6,6 Prozent aller Angebote hybride Formate und 3,7 Prozent Blended-Learning-Angebote. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 35).
Die geschaffenen Rahmenbedingungen würden einen dauerhaften Einzug von digitalen Formaten in die Erwachsenenbildung ermöglichen: 2020 haben rund drei Viertel aller befragten Einrichtungen in ihre IT-Infrastruktur investiert, rund die Hälfte der Organisationen hat Schulungen für ihre MitarbeiterInnen angeboten. (Vgl. ebd., 53).
Die meisten Einrichtungen haben Webinare angeboten (74,7 Prozent), womit eine Kombination aus Input und Austausch gemeint ist. Reine Austauschformate wurden von 41,4 Prozent der Einrichtungen umgesetzt, Vortragsformate, die ausschließlich Input beinhalten, von 53,5 Prozent. Einen deutlich geringeren Anteil verzeichnen derzeit noch Organisationen, die flexible Lernangebote schaffen (37,4 Prozent). Diese Formate fokussieren auf selbstgesteuertes, zeitunabhängiges Lernen und werden gegebenenfalls um terminisierte Austauscheinheiten ergänzt. (Vgl. ebd., 58).
Finanzierung von Innovation
Drei Viertel der befragten Einrichtungen gaben an, digitale Formate ins reguläre Programm aufnehmen zu wollen. 16,2 Prozent waren zum Erhebungszeitpunkt noch unentschlossen. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 57). Nach Angaben der Einrichtungen wird vielfach auf eine sinnvolle Ergänzung im Sinne einer „Kombination bzw. Balance zwischen Präsenz- und Onlineangeboten“. (Ebd., 48) gesetzt.
Als Herausforderungen werden in diesem Kontext nicht nur der Umgang mit Teilnahmebarrieren, sondern auch die Bereitstellung von Ressourcen genannt. (Vgl. ebd., 48). Auch die Gestaltung von Teilnahmebeiträgen steht damit in Zusammenhang: 32,3 Prozent der befragten Organisationen veranstalteten 2020 überwiegend kostenlose Angebote, 16,2 Prozent legten tendenziell geringere Teilnahmegebühren als für vergleichbare Präsenzangebote fest. (Vgl. ebd., 59).
Das Bildungsnetzwerk Steiermark hat bereits im Herbst 2019 eine Umfrage zu Erwartungshaltungen von BildungskundInnen durchgeführt. Tatsächlich wurde von einem Großteil der Befragten eine Preisreduktion bei digitalen Angeboten erwartet. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021b, 6–7). Es ist jedoch naheliegend, dass Einrichtungen auf diese Weise sowohl Entwicklungs- als auch laufenden Kosten nicht dauerhaft decken werden können. Die Entwicklungen der kommenden Jahre werden zeigen, ob digitale Bildungselemente dauerhaft angenommen und als gleichwertig akzeptiert werden.
Breites Angebot zur Gesundheitsbildung
Ein weiteres zentrales Thema des vergangenen Jahres war Gesundheit. Der Fachbereich „Gesundheit, Wellness, Sport“ verzeichnet bereits seit Beginn des steirischen Monitorings die meisten Bildungsangebote und Teilnahmen. 2020 wurden in der Steiermark 4.271 Veranstaltungen (vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 28) und 69.483 Teilnahmen (vgl. ebd., 43) erfasst. Im Jahr davor waren es sogar 5.514 Bildungsangebote (vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2020, 27) und 79.077 Teilnahmen. (Vgl. ebd., 41).
Am häufigsten wurden Inhalte zur Förderung der psychischen Gesundheit angeboten, gefolgt von Ernährung sowie Bewegungs- und Sportangeboten. Auch für Berufstätige im Gesundheitsbereich bietet die Steiermark ein breites Aus- und Weiterbildungsangebot. Weitere zielgruppenspezifische Themen waren z. B. SeniorInnen-, Babygesundheit und betriebliche Gesundheitsförderung. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 55).
Gerade im Hinblick auf aktuelle gesundheitspolitische Diskussionen zeigt sich zudem die Notwendigkeit von Gesundheitskompetenz. Damit gemeint ist, „relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu versehen, zu beurteilen und anzuwenden, um im Alltag […] Entscheidungen treffen zu können, die zur Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit während des gesamten Lebensverlaufs beitragen“. (Gesundheit Österreich GmbH: 2018). Von steirischen Einrichtungen wurden in diesem Kontext z. B. Informationsangebote zur Gesprächsführung mit ÄrztInnen, zu Impfungen, Zahngesundheit oder Unfallprävention angeboten. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 56).
Gender-Gap bei Themenwahl
Gesundheit ist übrigens, was die Teilnehmenden angeht, mit einem Anteil von 86,5 Prozent ein stark weiblich dominierter Fachbereich. Allgemein zeigten sich bei der Themenwahl zum wiederholten Male geschlechtsspezifische Präferenzen: Weitere typisch weibliche Fachbereiche waren „Pädagogik, Training, Soziale Arbeit“ (79,5 Prozent) und „Management, Verwaltung, Recht“ (73,7 Prozent). Erstmalig wurde bei „Gesellschaft, Politik, Wissenschaft“ ein deutlich erhöhter Frauenanteil verzeichnet (76,0 Prozent). Männer hingegen finden sich überdurchschnittlich häufig in den Fachbereichen „Technik, Handel, Gewerbe, Tourismus“ (79,6 Prozent), „Natur, Umwelt, Landwirtschaft“ (65,9 Prozent) und „EDV, Internet“ (60,5 Prozent). (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 43–44).
Angebote der steirischen Erwachsenenbildung werden grundsätzlich häufiger von Frauen (66,9 Prozent) genutzt. (Vgl. ebd., 43). Der Anteil weiblicher Teilnehmender ist im Vergleich zum Vorjahr sogar noch um weitere 4,3 Prozent gestiegen (vgl. ebd., S. 46). Damit war der Frauenanteil in der Steiermark noch höher als auf Bundesebene (63 Prozent). (Vgl. Bisovsky: 2021, 6).
Kaum Kündigungen, aber deutlich weniger Ehrenamtliche
Eine Besonderheit der Erwachsenenbildung ist der hohe Anteil von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, der auf Bundesebene bei rund 30 Prozent liegt. (Vgl. Bisovsky: 2021, 3). In der Steiermark liegt deren Anteil mit 12,4 Prozent deutlich darunter. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 16). Auch hier müssen jedoch der erweiterte Erhebungskreis und weiterführend die unterschiedliche Zusammensetzung der erfassten Einrichtungen mitgedacht werden. Die steirischen Ehrenamtlichen waren zum Großteil weiblich (64,7 Prozent) (vgl. ebd., S. 23) und im Bildungsmanagement oder als TrainerInnen tätig (vgl. ebd., S. 16). Spannend ist, dass sich die Anzahl der Ehrenamtlichen in der Steiermark um -37,3 Prozent reduziert hat (vgl. ebd., S. 25), während deren Anteil auf Bundesebene stabil blieb. (Vgl. Bisovsky: 2021, 3; Bisovsky: 2020, 3).
Über die Gründe dieser Entwicklung kann vorerst nur spekuliert werden. In den Ergebnissen der vorhergehenden Basisdatenerhebung finden sich erste Befürchtungen der Einrichtungen, die eine „Abhängigkeit bei [der] Angebotsumsetzung von Ehrenamtlichen“ angaben, deren „Bereitschaft zu[r] Angebotsumsetzung im Herbst (wegen Covid-19) noch nicht abschätzbar“ sei. (Bildungsnetzwerk Steiermark: 2020, 45).
Generell ging die Anzahl der steirischen MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung um -12,4 Prozent zurück, vor allem bei TrainerInnen (-16,7 Prozent) (vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 25), die überwiegend als Honorarkräfte bzw. freie DienstnehmerInnen beschäftigt sind. (Vgl. ebd., 19). Beim überwiegenden Teil der steirischen Organisationen wurden keine covid-bedingten Kündigungen ausgesprochen (92,8 Prozent) (vgl. ebd., 54), was sich auch in der stabilen Zahl an Angestellten (Voll- oder Teilzeit) zeigt. (Vgl. ebd., S. 26). Kurzarbeit wurde vor allem in der 1. Phase (ab 1. März 20) von 43,4 Prozent der Organisationen genutzt. (Vgl. ebd., 54).
Wie sichtbar ist die Erwachsenenbildung?
Unabhängig von aktuellen Entwicklungen ist die als zu gering wahrgenommene Sichtbarkeit der Erwachsenenbildung ein Dauerthema. Die steirischen Einrichtungen wünschen sich neben der Bewerbung ihrer Angebote vor allem eine verbesserte Positionierung der Erwachsenenbildung im öffentlichen Diskurs. Sowohl in der Gesellschaft als auch Politik und Wirtschaft soll die Wichtigkeit von Erwachsenenbildung stärker verankert werden. Auch ein stärkerer Dialog über Verbände hinaus wurde angeregt, um ein gemeinsames Auftreten zu forcieren. (Vgl. Bildungsnetzwerk Steiermark: 2021a, 60–61).
Im vergangenen Jahr zeigte sich diese Unterrepräsentation nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch im medialen Bereich. Trotz aller Bemühungen von Seiten der Einrichtungen, der KEBÖ und des Ländernetzwerks Weiter.Bildung6 gelang es kaum, die Erwachsenenbildung neben den vielen anderen Themen zu positionieren. Entwicklungsfelder wie diese sind nicht primär durch die Covid-19-Pandemie verursacht, dennoch lässt sich anhand der Monitoring-Ergebnisse eine Zuspitzung in jüngster Vergangenheit ableiten.
Nichtsdestotrotz zeigen die Daten auch, dass enorme Innovationsschritte stattgefunden haben und was die Erwachsenenbildung trotz erschwerter Umstände geleistet hat. Die Entwicklungsfelder werden in den kommenden Jahren weiterhin beobachtet werden und bilden einen Handlungsauftrag im Netzwerk sowie auf Landes- und Bundesebene. //
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