Robert Kramreither in Pension

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Foto: bifeb

Robert Kramreither, langjähriger stellvertretender Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung ist mit Februar 2023 in Pension gegangen. Im Alter von 25 Jahren begann Kramreither im Jahre 1983 seine Tätigkeit im Bildungsministerium im Finanzbereich. Seit 1997 vertrat er das Ministerium im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung, 2012 wurde er zum stellvertretenden Abteilungsleiter bestellt. Darüber hinaus war Kramreither auch in der Personalvertretung des Ministeriums tätig, durchgängig von 2009 an.
Weiters war er seit 2017 Vorsitzender der Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter im Bildungsministerium.

Bald nach seinem Arbeitsantritt im Bildungsministerium wurde Robert Kramreither mit der Umsetzung der Lehreraktion, die ab 1. Jänner 1984 startete, betraut. Die heute als sogenannte „Zilk-Lehreraktion“ bekannte Maßnahme zur Professionalisierung der österreichischen Erwachsenenbildung wurde bereits von seinem Vorgänger als Unterrichtsminister, Fred Sinowatz, ins Leben gerufen. In den 1990er Jahren wurden seitens des Bildungsministeriums weitere pädagogische Fachkräfte für die Erwachsenenbildung finanziert. Mit diesen Aktionen konnte in den Institutionen der Erwachsenenbildung ein Professionalisierungsschub in Gang gesetzt werden, denn mehr als 300 pädagogisch qualifizierte Personen wurden damit beschäftigt.

Weitere wichtige Meilensteine der österreichischen Erwachsenenbildungspolitik waren die Leistungsvereinbarungen mit der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ), an deren Umsetzung ­Kramreither gemeinsam mit dem damaligen Abteilungsleiter Ernst Koller gearbeitet hat.

2012 wurde die Initiative Erwachsenenbildung mit ihren beiden Programmschwerpunkten Basisbildung und Pflichtschulabschluss umgesetzt. Im gleichen Jahr wurde das Pflichtschulabschlussgesetz vom Parlament verabschiedet, womit erstmals eine erwachsenengerechte Form festgelegt wurde. Weitere wichtige Meilensteine sind die Gründung der Weiterbildungsakademie Österreich im Jahre 2007, des Qualitätsgütesiegels Ö-Cert (2012) sowie die Initiative Bildungsberatung im Jahre 2011. Mit dem Gesetz zur Berufsreifepüfung, das 1997 in Kraft getreten ist, wurde der Grundstein gelegt, der vielen Menschen einen Abschluss für den Hochschulzugang ermöglicht hat. 2008 startete das Förderprogramm „Berufsmatura: Lehre mit Reifeprüfung“, mit dem Lehrlingen der Weg zur Berufsreifeprüfung ermöglicht wurde.

Robert Kramreither hatte, wie alle anderen Mitarbeiter*innen in der Abteilung, immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Erwachsenenbildner*innen. Und Kramreither war ein Mitarbeiter, der auf viele Fragen, auch wenn sie noch so weit zurückreichten, eine Antwort geben konnte. Kramreither steht, wie die Abteilung Erwachsenenbildung insgesamt, für ein kooperatives Verständnis von Bildungspolitik.

Wir wünschen Robert Kramreither alles Gute für seinen neuen Lebensabschnitt. //

Ein lesenswertes Interview mit Kramreither findet sich im bifeb aktuell: https://www.bifeb.at/fileadmin/user_upload/bifeb_aktuell/bifeb_aktuell_01_2023.pdf

G. B.

Bisovsky, Gerhard (2023): Robert Kramreither in Pension. In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. Frühjahr/Sommer 2023, Heft 279/74. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien.

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