Der im Rahmen des 56. Fernsehpreises von der „Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs“ vergebene Axel-Corti-Preis geht dieses Jahr an die Dokumentarfilmerin und Autorin Ruth Beckermann (geboren 1952 in Wien). Das entschied am 25. April 2024 eine Jury, die sich aus Vertreter*innen der preisstiftenden Verbände, Print-Medien und einem Medienwissenschafter zusammensetzt.
Ruth Beckermann
Foto: IMAGO/snapshot//B. Niehaus
„Ruth Beckermann zeichnet sich immer wieder durch ihre tiefgehenden gesellschaftskritischen Analysen aus – ob im Film, als Autorin oder durch ihre klaren politischen Positionierungen“, so John Evers, Sprecher der Jury.
In ihrem ersten Film („Arena besetzt“ [1977]) dokumentiert die Filmemacherin die Entstehung des Kulturzentrums Arena und schafft ein wichtiges zeitgeschichtliches Filmdokument der 1970er-Jahre in Wien. Anschließende Arbeiten kreisen einerseits um Macht- und Herrschaftsverhältnisse sowie den Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft („Waldheims Walzer“ [2018]). Andererseits beschäftigt Ruth Beckermann sich auch intensiv mit Fragen der Identität und Ideologie und beleuchtet Geschlechterverhältnisse und Sexualität („Mutzenbacher“ [2022]). Einen Fokus auf jüdisches Leben setzt sie beispielsweise in der Publikation „Leben! Juden in Wien nach 1945“ [2008], erschienen beim Mandelbaum Verlag, sowie im Film „Zorros Bar Mizwa“ [2006] zu jüdischer Identität und Jugend. In ihrem aktuellen Film „Favoriten“ [2024] widmet sie sich den Schattenseiten unseres Bildungssystems.
Die Preisüberreichung des Axel-Corti-Preises findet am 25. Juni 2024 um 18:30 Uhr (Einlass 18:00 Uhr) im RadioKulturhaus in Wien statt, bei der auch die Preisträger*innen der 56. Fernsehpreise der Erwachsenenbildung bekanntgegeben
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