Der Verband Österreichischer Volkshochschulen vergibt 2025 die Ludo-Hartmann-Preise und den Barbara-Prammer-Preis. Die Ludo-Hartmann-Preise werden für herausragende Arbeiten im Interesse der österreichischen Volkshochschulen verliehen, der Barbara-Prammer-Preis steht für hervorragende Arbeiten und realisierte Initiativen im Bereich der bürgerschaftlichen Bildung.
Der Ludo-Hartmann-Preis erinnert an den ehemaligen Nationalversammlungs- und Bundesratsabgeordneten Ludo Moritz Hartmann und dessen Pionierarbeit für die österreichischen Volkshochschulen.
Der nach der vormaligen Nationalratspräsidentin und VÖV-Präsidentin Barbara Prammer benannte Preis steht für deren Engagement für die österreichische Demokratie.
Mit diesen Preisen werden hervorragende Studien im Interesse der österreichischen Volkshochschulen bzw. Arbeiten und Initiativen im Sinne bürgerschaftlicher Bildung prämiert. Bürgerschaftliche Bildung wird dabei als Modell verstanden, durch lebensbegleitendes Lernen demokratisches Handeln und Denken einzuüben und so sicherzustellen, dass Demokratie und Zivilgesellschaft in der Praxis funktionieren. //
Einreichschluss ist der 30. November 2024.
Die Ausschreibung findet sich unter:
https://www.vhs.or.at/themen/weiterfuehrendes/auszeichnungen-und-preise
Ludo Moritz Hartmann (1865–1924)
habilitierte sich mit 24 Jahren an der Wiener Universität, an der er erst nach dem Ersten Weltkrieg, wenige Jahre vor seinem Ableben,
eine Professur erhielt. Als Historiker nahm der Schüler von Theodor Mommsen eine moderne, seiner Zeit vorauseilende, Position ein.
Die größten Verdienste von Hartmann, der nach dem Ersten Weltkrieg erster österreichischer Gesandter in Berlin war, liegen auf dem Gebiet der Volksbildung. Auf seine Anregung wurden 1890 erstmals Vorträge zu „Unterrichtscursen“ zusammengefasst. Er war maßgeblich an der 1895 erfolgten Grüdung der „Volkstümlichen Universitätsvorträge“ beteiligt. In dem 1900 gegründeten Frauenbildungsverein Athenäum war Hartmann stellvertretender Obmann. Sein eigentliches volksbildnerisches Tätigkeitsgebiet war jedoch die Volkshochschule Volksheim Ottakring, deren Gründung 1901 auf Hartmanns und Emil Reichs Initiative erfolgte. 1905 erhielt das Volksheim das erste Abend-Volkshochschulgebäude Europas. In den 1920er-Jahren hat die wissenschaftliche Bildungsarbeit mit und für Laien einen international vielbeachteten Höhepunkt erreicht. Hartmann bekleidete bis zu seinem frühzeitigen Tod die Funktion eines stellvertretenden Obmannes des Volksheims Ottakring.
Quelle:http://www.adulteducation.at/de/historiografie/personen/67/
Barbara Prammer (1954-2014)
Nationalratspräsidentin von 2006 bis zu ihrem Tod und Präsidentin des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen ab 2007.
Nach dem Besuch der Handelsakademie studierte Prammer Soziologie an der Universität Linz und schloss ihr Studium mit dem akademischen Grad Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ab. Anschließend war sie als Sozial- und Berufspädagogin und beim Arbeitsmarktservice Oberösterreich als Frauenreferentin tätig. 1990 wurde Barbara Prammer zur Landesfrauenvorsitzenden der SPÖ Oberösterreich gewählt, 1995 wählte sie die Bundes-SPÖ zu einer der stellvertretenden Parteivorsitzenden. Nach ihrer Tätigkeit in der oberösterreichischen Landespolitik wurde sie im Februar 1997 Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Konsumentenschutz. In den drei Jahren als Ministerin konnte Barbara Prammer wichtige Erfolge in den familienpolitischen Gleichstellungsanliegen erreichen, insbesondere 1999 mit der Verankerung der „vollen Ausgewogenheit der Beiträge“ in der Ehe im Familien- und Eherecht. Am 16. Juni 2004 wurde Prammer vom österreichischen Nationalrat zur Vizepräsidentin gewählt und 2006 als erste Frau zur österreichischen Nationalratspräsidentin. Sie hat sich im Nationalrat besonders für die Stärkung der Minderheitenrechte eingesetzt. Die Öffnung des Parlaments war ihr ein wichtiges Anliegen und mit der von ihr initiierten Demokratiewerkstatt wurden mehrere tausend Schüler/innen und Jugendliche für Demokratie sensibilisiert. Barbara Prammer ist auch Autorin mehrerer Publikationen, zuletzt erschien von ihr im Jahr 2013 „Wir sind Demokratie“. Als VÖV-Präsidentin setzte sie sich besonders für Grundbildung und für demokratiepolitische Bildung ein. Foto: © 2014 Wilke
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