Laut dem aktuellen „Digital Skills Indikator“ (DSI) besitzen rund 37 Prozent der österreichischen Bevölkerung keine ausreichenden digitalen Kompetenzen. Österreich liegt hier im europäischen Vergleich – positiv – im oberen Mittelfeld. Hinzu kommen Unterschiede nach Geschlecht, Alter und vor allem dem formalen Bildungsabschluss. Ebenso muss gesagt werden, dass die Zahlen auf Selbsteinschätzungen beruhen. Erfahrene Erwachsenenbildner*innen weisen hier wohl nicht zu Unrecht darauf hin, dass viele Menschen gerade ihre digitalen Kompetenzen überschätzen.
Positiv anzumerken ist jedenfalls, dass der Bund mit der digitalen Kompetenzoffensive erstmals Formate ausrollt, die niederschwellig entsprechende Basiskompetenzen vermitteln sollen. Die österreichischen Volkshochschulen haben sich bereits beim „Erstaufschlag“ im Herbst 2023 rege an dem entsprechenden Programm beteiligt und decken in fünf Bundesländern fast ein Viertel der 860 Kurzformate ab. Bei der Eröffnung der Geschäftsstelle „Digitale Kompetenzen“, die im OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, angesiedelt ist,
wurde daher zurecht auch das Engagement der Volkshochschulen im Bereich Digitalisierung gewürdigt.
Als Volkshochschulen haben wir nicht nur den Auftrag alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen, sondern auch in unserer alltäglichen Arbeit jene Bedürfnisse zu berücksichtigen, die durch die Digitalisierung unter die Räder geraten. Die gerade wieder massiv steigenden Kursbuchungen sind auch Ausdruck dafür, dass soziales Lernen geschätzt wird. Entsprechend sorgfältig sind in unserer eigenen Bildungsarbeit digitale Tools zu wählen und einzusetzen. Ebenso kann und soll aus unserer Perspektive das Potenzial von KI nicht die individuelle Aneignung von Kulturtechniken ersetzen. Diese sind und bleiben wichtig für ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben.
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