Warum ist Learning Design plötzlich ein Beruf?
Nicht erst durch die Pandemie und den damit (halb)erzwungenen Wechsel zu deutlich mehr Online-Lernen in allen Bildungsbereichen ist die Frage aufgekommen, wie denn das Lernen, gerade in Angeboten/Kursen, die eine längere Zeitspanne abdecken, gestaltet werden soll. Ziele, Inhalte, Medien, Orte, Sozialformen, unterschiedliche Formen der Begegnung (synchron/asynchron) stehen zur Disposition. Es geht im Kern auch um die Frage, was eigentlich bei der Gestaltung des Lernens im Vordergrund stehen soll. In diesem Zusammenhang fällt vermehrt der Begriff des Learning Designs, ein ganzer Berufszweig entstand: der/die Learning DesignerIn, oft auch als „Instructional DesignerIn“ gesucht. (Dies ist nicht das gleiche, dazu später mehr). Eine Sichtung von Stellenanzeigen zeigt, dass Learning DesignerInnen nicht nur in Hochschulen und großen (meist kommerziellen) Weiterbildungseinrichtungen gesucht werden, sondern auch von großen Konzernen, die eine breite Weiterbildung für ihre MitarbeiterInnen anbieten. Allerdings fällt dabei sofort auf, dass diese Stellen praktisch immer im engen Zusammenhang mit E-Learning oder der Entwicklung von Online-Lerninhalten, begleitet vom Aufbau von Lernmanagement-Systemen (LMS), stehen. Dies ist eine Engführung, die nicht gerechtfertigt ist. Dazu später mehr. Aber was ist denn nun Learning Design?
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Definition und Inhalte der Tätigkeit: Was macht ein/e Learning DesignerIn?
Lernen gestalten: das muss ja jede/r, der/die sich in diesem Feld professionell tummelt. Es nützt mir nichts, wenn ich weiß, um was es geht, ich muss es auch vermitteln können. Ich muss Lernen ermöglichen, um mit R. Arnold zu sprechen. Dazu gehört weit mehr als mein „Wissensvorsprung“, der ist in Zeiten von schnell verfügbaren Informationen vielleicht gar nicht mehr wichtig. Meine Gestaltungsaufgabe umfasst weit mehr. Was genau?
Eine aus meiner Sicht gute Definition von Learning Design habe ich auf einer kommerziellen Plattform (https://www.smartsparrow.com/what-is-learning-design/) gefunden, sie basiert auf den ersten Veröffentlichungen zu dem Thema von Ron Oliver. (Die Übersetzung ist von mir).
Danach ist „[…] Learning Design ein Rahmenkonzept, das die Lernerfahrung (und -erlebnisse und -ergebnisse) von Lernenden unterstützen soll“. Dazu müssen Lehrende die Frage nach allen Komponenten der Lernumgebung stellen:
Was soll gelernt werden? Warum soll es gelernt werden? Wo soll es gelernt werden? Wie (!) soll es gelernt werden? Wann soll es gelernt werden? Mit wem gemeinsam soll es gelernt werden?
Alle diese Fragen haben es in sich. Sie erfordern bewusste Entscheidungen der Planenden über die Struktur, die Inhalte, Sozialformen, pädagogische Strategien, die Technologie, Lernorte, Lernzeiten. Dazu kommt in abschlussbezogenen Angeboten noch die Frage, wann und mit welchen Mitteln und mit welchen Instrumenten die Überprüfung des Lernstoffes erfolgen soll/muss. Außerdem muss geplant werden, wie und wann Lernende Feedback geben können. Aber zu allererst steht die Frage: Welche Bedürfnisse, Erfahrungen, Lernwünsche haben die Lernenden selbst? Sie stehen im Zentrum des Gestaltungsprozesses.
Hier setzt sich der Begriff des Learning Designs auch ab von ähnlichen Begriffen:
Instructional Design. Zu diesem Begriff hat wb-web ein Dossier (https://wb-web.de/material/methoden/was-ist-instructional-design.html) erstellt, das die folgende Definition gibt:
„[…] Instructional Design (ist) der Prozess, bei dem Inhalte in Lerninhalte umgewandelt werden – sie werden gesichtet und sortiert (teilweise auch aussortiert) und in ein Format gebracht, das für die Lernenden sinnvoll, interessant und einfach zu verstehen ist“.
Der Unterschied zum Learning Design besteht im Blickwinkel: Im Mittelpunkt des Instructional Design steht der Lernprozess und wie die Lehrenden ihn gestalten können. Der Ansatz des Learning Design stellt dagegen die Lernenden mit ihren Bedürfnissen in den Vordergrund. So zumindest die gängige Unterscheidung. In der Praxis vermischen sich, z. B. bei Stellenanzeigen, die beiden Begriffe stark.
Mediendidaktik ist in jedem Fall der noch engere Begriff, es geht um den (pädagogisch und didaktisch begründeten) Einsatz von Technik/Medien, damit das Lernziel erreicht werden kann.
Curriculum-Design bezieht sich auf Schule und Universität und ist nach K. Schweitzer „[…] ein Begriff, der zur Bezeichnung einer absichtsvollen, zielgerichteten, systematisch geplanten Organisation von Instruktionsblöcken in einem Kurs benutzt wird“. (Übersetzung der Autorin).
Im Bereich der Erwachsenenbildung wird Kursplanung häufig als die Tätigkeit verstanden, die sich wesentlich auf die Inhalte der Angebote und ihre richtige Abfolge und Zusammensetzung kümmert, ohne die Frage zu beantworten, wie denn nun didaktisch-methodisch das Lernziel erreicht werden kann, und für wen es geeignet ist.
Wie schlagen sich gängige Definitionen von Learning Design in entsprechenden Stellenanzeigen nieder?
Aus einer typischen Stellenanzeige für den Job einer/eines Learning DesignerIn werden die Tätigkeiten (und damit zusammenhängenden Kompetenzen) sehr deutlich. (Dies ist nur ein Auszug, aus Gründen des Datenschutzes gebe ich hier keine Quelle an):
- Entwickeln und Überarbeiten von Online-Lernmaterialien,
- Zusammenarbeit mit Fachpersonen zur Identifikation von Trainingsbedarfen für die Zielgruppe, Entwicklung von Kursinhalten,
- Scripts für Video- oder Audioinhalte schreiben,
- Bereitstellen von Übungen und Aktivitäten zur Anreicherung on Lernprozessen,
- Management eines LMS.
In dieser Stellenanzeige wird deutlich, dass die Aufgabe nur im Bereich des Online-Lernens angesiedelt ist. Das gibt der Begriff des Learning Design aber keineswegs vor, es geht (wie man später, bei der Erklärung der Lerntypen nach Laurillard noch sehen wird) lediglich darum, das elektronisch gestützte Lernen gleichberechtigt mitzudenken.
Learning Design: Ist das auch für die Erwachsenenbildung wichtig?
Die kurze Antwort lautet: ja. Die längere Antwort ist immer noch: ja, denn auch in der Erwachsenenbildung erwarten Teilnehmende, Geldgeber, Organisationen eine gut geplante Abfolge von Inhalten, die das Lernziel erreichen können. Wichtiger aber noch ist: Die Ausgangsfrage „Welche Lernerlebnisse und -erfahrungen ermöglichen den Teilnehmenden den besten Lernerfolg?“ ist für eine lernerzentrierte Erwachsenenbildung von essentieller Bedeutung. Der/die Lernende steht im Mittelpunkt, hier muss bereits die Zieldefinition ansetzen. Was können die Lernenden erreichen, wie kann ihnen dies bei ihrer Lebensbewältigung oder bei der Teilhabe an der Gesellschaft helfen, wie können sie darüber hinaus Lernen selbst als wichtige und fruchtbare Beschäftigung erleben? Wie können ihre Selbst(lern)kompetenzen gestärkt werden? (Siehe dazu den hervorragenden Artikel von D. Stahl auf EPALE – https://epale.ec.europa.eu/de/blog/doerte-stahl-digitale-lernszenarien-und-fortbildungen-fuer-die-erwachsenenbildung). Dies ist besonders für vulnerable Gruppen von großer Bedeutung. Natürlich ist die Intensität der Beschäftigung mit dem Thema Learning Design auch abhängig vom Format der Angebote.
Alter Wein in neuen Schläuchen oder wirklich eine neue Qualität?
Eine gute Frage ist immer: ist das wirklich neu oder wird hier nur eine immer schon praktizierte Tätigkeit unter einem neuen schillernden Namen verkauft? Angesichts der vielen (teuren) Angebote, sich zum/zur professionellen Learning DesignerIn ausbilden zu lassen, muss diese Frage erlaubt sein.
Aber neben altbekannten Kompetenzen gibt es einige qualitative Unterschiede.
Das sind neben der schon mehrfach beschriebenen Fokussierung auf die Lernenden und ihr Lernerlebnis/ihre Lernerfahrung vor allem die folgenden Aspekte:
Das Konzept des Learning Design hat viele Verbindungen zum Design Thinking. Auch hier geht es um eine streng auf den Enduser/die Enduserin fokussierte Vorgehensweise, um deren Beteiligung im Prozess der kreativen Erstellung von Prototypen als Lösungen für erkannte Probleme. Der sehr gute Artikel (https://epale.ec.europa.eu/et/node/162998) von EPALE-Botschafter Tino Boubaris2 sagt dazu alles, daher kann ich hier beruhigt auf diesen Artikel und die bereitgestellten Materialien des entsprechenden Projektes verweisen.
Konsequent angewendet, bezieht sich Learning Design keineswegs nur auf Online-Lernen, sondern auf jedes Lernen, egal für welche Zielgruppe. Allerdings ist die über alle Ebenen des Designprozesses mitgedachte Frage, ob in Präsenz oder online oder hybrid, ob synchron oder asynchron gelernt werden soll neu. Eine einfache Übersetzung von Präsenzlernen auf Onlinelernen mit gleichen Methoden vernachlässigt die Tatsache, dass die unterschiedlichen Formen auch andere Möglichkeiten eröffnen und eine andere Vorgehensweise (didaktisch und methodisch) erfordern. Bildung in der Digitalität ist mehr als digitalisierte Bildungsinhalte.
Eine Besonderheit ist auch, dass das Konzept des Learning Design aus dem Bereich der Hochschuldidaktik entstammt. Warum ist das wichtig? Die Trennung der Bildungsbereiche in vier Säulen (neben Schul- und Berufsbildung dann eben Hochschul- und Erwachsenenbildung) ist nicht mehr durchgängig haltbar. Dazu kann ich auf einen anderen EPALE-Artikel (https://epale.ec.europa.eu/de/blog/n-epale-s-milla-hyp-oer ) verweisen, diesmal von mir. Dort werden Beispiele aufgezeigt, wie diese Grenzen zunehmend verschwinden und eher Kooperation und Übergänge im Vordergrund stehen (sollten). Dazu sollte das Lernen der Bereiche voneinander gehören.
Das EU-Projekt ABC Learning der UCL für Hochschulen
Das EU-Projekt „ABC to VLE“ (https://abc-ld.org/abctovle/) (2018–2020) hat unter Leitung des University College London und mit Beteiligung von elf weiteren Universitäten aus zehn Ländern das Thema Learning Design ganz praktisch aufgezogen. Das Projekt bietet neben einer Einführung in das Thema das Konzept eines 90-minütigen Sprint-Workshops zur Anwendung an, außerdem Materialien dazu in allen Partnersprachen. Das lohnt sich wirklich!
Bildnachweis: EU Projekt ABC to VLE. Ein Klick auf das Bild öffnet die Datei in einem neuen Browser-Tab (https://cpb-eu-w2.wpmucdn.com/blogs.ucl.ac.uk/dist/a/38/files/2015/04/learning_types_all_cards.jpg).
Diane Laurillard und die sechs Lerntypen („learning types“)
Das Projekt stützt sich bei der Konzeption des Sprint-Workshops auf die von Diane Laurillard entwickelten Lerntypen. Diese sind nicht zu verwechseln mit den „Lerntypen“, wie sie lange in der Vorstellung vieler PädagogInnen vorhanden waren: der visuelle Typ, der auditive Typ, der haptische Typ, der kommunikative Typ, so z. B. von F. Vester beschrieben.
Diese zu stark auf das Individuum bezogene Vorstellung von Lernen ist schon länger in Zweifel gezogen, vor allem, weil die Lernumgebung und die unterschiedlichen Typen von Lernen (= zu Lernendem) nicht betrachtet werden, auch nicht der Vorteil von Lernen in der Gruppe.
Laurillard, die am University College London u. a. das Zentrum für die Entwicklung digitaler Lehre geleitet hat, stellt sechs Typen von Lernen vor, die sich gegenseitig ergänzen und sich auf unterschiedliche Sphären beziehen, z. B. auf die Interaktion zw. Lehrenden und Lernenden, aber eben auch auf die Lerngelegenheiten, die sich in der Interaktion zwischen Lernenden ergeben. Die Lerntypen sind alle sinnvoll und ermöglichen aus Sicht von Laurillard überhaupt erst „high quality learning“. Hier eine kurze Vorstellung:
- Akquisition: Aneignung von Lernstoff durch rezeptives Verhalten, z. B. in Vorträgen;
- Investigation: eigenständige Suche nach Antworten auf Fragen, nach Quellen, ohne „Regieanweisungen“, also mit Suchbewegungen, z. B. Literaturrecherche oder Interviews von ExpertInnen;
- Diskussion: Verarbeitung von neuem Wissen in der Auseinandersetzung mit anderen, dabei auch die Schaffung neuen Wissens bei Einzelnen, z. B. Fokusgruppen, Kleingruppenaufgaben;
- Kollaboration: Zusammenarbeit von Individuen mit dem Ziel der gemeinsamen Erschaffung von neuem Wissen, z. B. die Erstellung eines Seminarwikis;
- Produktion: Erstellung von Produkten, die das neue Wissen darstellen, z. B. ein Recherchebericht, eine Hausarbeit;
- Praxis: der Einsatz von neuem Wissen in der Praxis, z. B. bei Praktika, im Labor.
Diese Lerntypen sind zum besseren Verständnis auf Karten visualisiert, und auf der Rückseite stehen dazu passende Methoden, dabei besonders: für Präsenzlehre wie für Onlinelernen – wobei das heute nicht mehr in einem Gegensatz zueinanderstehen müsste.
Für eine weitaus ausführlichere Beschäftigung mit diesem Ansatz empfehle ich die Vorträge von D. Laurillard (https://ki.instructure.com/courses/115/pages/diana-laurilliards-six-learning-types), in Deutsch auch gut dargestellt von lehrblick.de (https://lehrblick.de/curriculumsentwicklung-so-einfach-wie-das-abc/), einer Website der Universität Regensburg, dort gibt es auch die Materialien des ABC-Projekts in Deutsch zum freien Download. Dort habe ich auch die Beschreibung der Workshop-Idee gefunden.
Die Idee des Workshops für Learning Design in 90 Minuten
Das Projekt bietet das Konzept für einen Workshop an, der in 90 Minuten das Einüben und Anwenden von Learning Design ermöglichen soll. Dabei sind sechs Schritte zu befolgen:
- Ein Tweet über das Ziel des Kurses/Seminars (d.h. eine kurze Zusammenfassung im Twitterstil, mit wenigen Worten).
- Die Auswahl/Zuordnung von Lerntypen nach Laurillard zu den Inhalten. Welche Lernerfahrungen sind wichtig? Wann muss das Lernen verarbeitet werden, wann soll es Phasen der Produktion geben? Die Lerntypen werden als Karten zu den Inhalten zugeordnet. Am besten wird dieser Schritt visualisiert.
- Das Lernformat wird festgelegt: Soll das Seminar/der Kurs online, offline oder in einer Mischung erfolgen? Dieser Schritt mag aber auch überflüssig sein, weil es bereits eine Festlegung gibt. Trotzdem ist es wichtig, zu überlegen, ob einzelne Schritte online sein sollen, auch wenn ansonsten das Seminar in Präsenz stattfindet.
- Die Karten für die Lerntypen werden jetzt umgedreht: Auf der Rückseite stehen Vorschläge für Methoden/Sozialformen, mit denen man z.B. das Lernen in der Praxis oder die Kollaboration ermöglichen kann. Der Clou: Diese an Laurillard orientierten Karten unterscheiden sich, je nachdem, ob online oder offline gelernt wird.
- Wo nötig, werden nun Schritte zur Evaluation und zur Überprüfung des Gelernten eingeplant.
- Zuletzt werden weitere nötige Schritte bis zur Umsetzung skizziert.
Das klingt erst einmal einfach, aber es steckt viel Überlegung dahinter, vor allem ist die radikale Frage nach den Lernerlebnissen, die ermöglicht werden sollen, hier im Vordergrund. Warum allerdings auf der Seite von lehrblick.de das Ganze als Curriculumentwicklung bezeichnet wird, ohne den weitergehenden Anspruch des Learning Design dabei zu berücksichtigen, bleibt mir unverständlich.
Tatsächlich haben schon während des Projekts und auch nach seiner Laufzeit viele europäische Universitäten diese Workshop-Idee übernommen in ihren Angeboten zur Verbesserung der Hochschuldidaktik.
(Wie) lässt sich dies für die EB übersetzen?
Aus meiner Praxis an der Hamburger Volkshochschule weiß ich, wie groß der Bedarf nach Fortbildungen zur didaktisch-methodischen Fortbildungen, besonders für neue KursleiterInnen, ist.
Hier wäre ein Ansatzpunkt, gleichzeitig den für die Erwachsenenbildung wichtigen Blick auf den/die Lernenden in das Zentrum zu stellen, anders als z.B. in der Hochschule, in der häufig das Thema dominant ist. Insofern plädiere ich dafür, Learning Design auch einen angemessenen Platz in der Erwachsenenbildung zuzugestehen. Sicher ist das nicht für alle Formate in der EB nötig oder sinnvoll, aber es gibt durchaus längere Kurse, Seminare, Workshop-Reihen oder dergleichen, die eine sorgfältige Planung unter diesem Aspekt verdienen. Im Zentrum steht dann nicht der Inhalt, sondern das Ziel, Lernerlebnisse und -erfahrungen in der Auseinandersetzung mit einem Thema zu machen.
Müssen wir alle Learning DesignerIn werden?
Die kurze Antwort ist schon wieder: ja. Die gute Nachricht: Zu großen Teilen sind wir es schon, wenn wir bisher bereits den Blick auf Lernerlebnisse und -erfahrungen der Teilnehmenden gerichtet haben. Was aber sicher neu dazu kommt, und dies ist (schmerzlich) deutlich geworden in der Pandemie, ist: Die Frage, ob und wenn ja wir in Präsenz, online oder hybrid lernen und lehren, wird, wenn sie nicht mehr aus der Not heraus beantwortet werden muss, sorgfältiger überlegt werden müssen. Dazu gehört dann auch die Frage, wie ich das Beste aus den jeweiligen Lernräumen für die Lernenden kombiniere. Denkverbote und -gebote wie „Yoga online geht aber gar nicht“ oder „Sprachen lernen ist online eben einfach“ helfen nicht. Dies bedeutet neues Lernen für die TrainerInnen, aber auch die Bereitstellung anderer technologischer Möglichkeiten durch Einrichtungen der Erwachsenenbildung.
Das (mittlerweile interaktive) Kompetenzmodell GRETA (https://www.greta-die.de/webpages/greta-interaktiv), das vom DIE und anderen Einrichtungen entwickelt wurde, führt Learning Design nicht auf, am ehesten ist dies wohl in dem Bereich Didaktik und Methodik verankert. Es fehlen dort auch technische Kenntnisse, die für das Lehren in Online-Umgebungen befähigen.
Es muss aber weiterhin die Frage, wer durch welche Form der Bildung ausgeschlossen wird, beantwortet werden, gegebenenfalls neu. Aber ohne diese Bemühungen ist die Bildungsrevolution, die wir brauchen, nicht zu machen. //
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