UNHCR Österreich hatte im Jahr 2014 in Kooperation mit ExpertInnen aus dem Asyl- und Dolmetschbereich ein modular aufgebautes Trainingsprogramm zur fachspezifischen Qualifizierung von DolmetscherInnen im Asylverfahren erarbeitet. Das Projekt wurde durch den damaligen Europäischen Flüchtlingsfonds sowie das Bundesministerium für Inneres kofinanziert.
Um die Qualität von Dolmetschleistungen im Asylbereich zu steigern, ist das entwickelte Curriculum mittlerweile als längerfristige und nachhaltige Fortbildungsmaßnahme bei den Österreichischen Volkshochschulen in Wien und Salzburg verankert. Bisher haben fast 90 DolmetscherInnen die QUADA-Lehrgänge besucht. Auch Farzana Shahazada, Dolmetscherin für Bengalisch, hat am Lehrgang in Wien teilgenommen „Durch QUADA konnte ich mein Wissen und meine persönliche Kompetenzen entwickeln und erweitern. Zum Beispiel mache ich seitdem Notizen bei längeren Passagen, um nichts zu vergessen. Außerdem habe ich einiges über das Dolmetschen für traumatisierte Menschen gelernt und auch wie ich bei dieser herausfordernden Tätigkeit besser auf mich achten kann.“
Informationen zu den Lehrgängen finden Sie hier: http://www.vhs.or.at/594/.
Im Herbst 2017 gab es erstmals die Möglichkeit, den Lehrgang mit einer Zertifikatsprüfung abzuschließen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und mündlichen Prüfungsteil, bei denen für das Asylverfahren relevante Qualifikationen abgeprüft werden. Farzana Shahazada hat die Prüfung positiv bestanden und hofft nunmehr für das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl dolmetschen zu können.
Zukünftig werden zwei bis dreimal pro Jahr Zertifikatsprüfungen im Rahmen der QUADA-Lehrgänge angeboten. DolmetscherInnen mit positiv bestandener Abschlussprüfung sollen beim Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl vorrangig im Verfahren hinzugezogen werden. //
V.l.n.r.: Dipl.-Psych.in Annika Bergunde, Dipl.Ing. Mahmoud Azizi, Dr.in Sonja Pöllabauer
Foto: VHS Alsergrund, Wien
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