Neue Arbeiten im EB-Index

Mit dem „Unterricht während der Covid19-Pandemie in geförderten Deutschkursen für die Erwachsenen“ befasst sich die Masterarbeit von Elisabeth Golser, die sie im Jahr 2023 an der Universität Wien verfasst hat. Den Fokus legt sie auf die Rolle von digitalen Medien und welche Herausforderung sich für die Unterrichtsgestaltung ergeben. Eines der Ergebnisse der Untersuchung: Digitale Kompetenzen der Lehrenden und die digitale Ausrüstung der Lehrenden und der Lernenden spielt eine zentrale Rolle für die Unterrichtsgestaltung. Digitale Kompetenzen sollten verstärkt in die DaF-/DaZ-Ausbildung Eingang finden. Programmplanende, Lehrende und Zuständige für Integrationsmaßnahmen können von dieser Arbeit profitieren. 

Die an der Universität Wien geschriebene Masterarbeit von Denise Csida hat das Thema „Lernen mit Musik“ und dazu hat die Autorin eine Metaanalyse erstellt, in der 75 Studien aus fünf Jahrzehnten ausgewertet werden. Die Forschungsfrage lautet, ob es möglich ist, dass durch Musikbeschallung während des Lernens der Lernprozess und das Lernergebnis positiv beeinflusst werden. Eine allgemeingültige These über eine positive Korrelation konnte die Autorin allerdings nicht feststellen, zu unterschiedlich sind die Zugänge der untersuchten Studien, die aus allen Kontinenten stammen. Diese Arbeit dürfte besonders für Musikwissenschafter*innen, Didaktiker*innen aber auch für Programmplanende von Interesse sein. 

Johanna Böhler hat im Jahr 2019 an der Universität Innsbruck eine Masterarbeit verfasst, in der sie sich mit der „­Evaluation des Weiterbildungspasses des Landes Tirol für Lehrlingsausbildner*innen“ befasst. Als Schwerpunkte für die Evaluation wurden diese Themen gewählt: Weiterbildungsgründe, Zufriedenheit mit dem Weiterbildungsprogramm und Handlungsbedarf bei der Programmentwicklung. Der Großteil der Ausbildner*innen, die das Weiterbildungsprogramm absolvieren, ist in Großbetrieben tätig. Die Motive für die Teilnahme sind sehr vielseitig, im Vordergrund steht die persönliche Entwicklung. Weiters sind relevant: aktuelle Bezüge der Inhalte der Lehrlingsausbildung, das Erlernen neuer Methoden und die Vernetzung mit anderen Ausbildner*innen. Personalverantwortlichen von Ausbildungsbetrieben und überbetrieblichen Lehrwerkstätten, aber auch Lehrenden und Berater*innen wird diese Arbeit zum Lesen empfohlen.

Die „Weiterbildungs(aus)wahl in Unternehmen“ ist das Thema der Dissertation von Marion M. Lercher, die sie an der Universität Graz abgeschlossen hat. In ihrer empirischen Studie befasst sie sich mit den Kriterien für die Auswahl und Wirksamkeit beruflicher Weiterbildungsangebote. Die wichtigsten Kriterien für Unternehmen bei der Auswahl von Weiterbildungen sind: praxisnahe Umsetzung der erhobenen Lernbedarfe, Wirksamkeit von Weiterbildungen, tatsächliche Lern- und Wissenstransfers. Die Dissertation ist reich an Material, sowohl theoretisch als auch praktisch (Umfrageergebnisse). Mehrere Instrumente zur Evaluation der Wirksamkeit von Weiterbildung sind kompakt dargestellt und die Autorin gibt Handlungsempfehlungen, die für Bildungsplaner*innen in Betrieben und in der Erwachsenenbildung sowie für Trainer*innen gut verwendet werden können. Führungskräfte in Unternehmen, Weiterbildungsverantwortliche sowie Programmplanende, Trainer*innen und Berater*innen können die Ergebnisse dieser Arbeit gut verwenden. 

Theresa Anna Rink hat an der Universität Innsbruck eine Masterarbeit geschrieben, in der sie sich mit der „Bildungsbedarfsanalyse in Zeiten der Digitalisierung“ befasst. Sie entwickelt ein Instrument zur Erfassung digitaler Kompetenzen von Mitarbeiter*innen in der Produktion. Die herkömmliche Erhebung des Bildungsbedarfs nach dem Lückenkonzept (Soll-Ist-Abgleich) ist nicht mehr ausreichend. Die verschiedenen Methoden zur Erfassung digitaler Kompetenzen von Produktionsmitarbeiter*innen lassen sich anhand der vier Phasen der Bildungsbedarfsanalyse (Organisations-, Aufgaben-, Personen- und Ursachenanalyse) sowie der Arten des Bildungsbedarfs (unternehmensweit, kollektiv und individuell) unterscheiden. Die Autorin favorisiert eine holistische Herangehensweise für eine erfolgreiche Erfassung digitaler Kompetenzen von Produktionsmitarbeiter*innen mittels Verknüpfung unterschiedlicher Methoden sowie eine Relevanz für das operative Bildungsmanagement im Rahmen der Personalentwicklung. Die Arbeit kann für Programmplanende, Lehrende, Berater*innen und für Personalentwickler*innen interessant sein. //

Alle hier besprochenen und weitere wissenschaftliche Abschlussarbeiten finden sich im EB-Index: https://adulteducation.at/de/literatur/eb-index. 

Bisovsky, Gerhard (2024): Neue Arbeiten im EB-Index. In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. Frühjahr/Sommer 2024, Heft 282/75. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien.

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