50 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ)
Erwachsenenbildung im Wandel unserer Gesellschaft

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LH Johanna Mikl-Leitner (Präsidentin RÖBW) und BM Martin Polaschek mit Mitgliedern des Leitungsausschusses der KEBÖ. V.l.n.r.: Gaby Filzmoser (ARGE BHÖ), Ursula Liebmann (BVÖ), John Evers (VÖV), Bernd Wachter (FORUM), Georg Primas (RÖBW), LH Johanna Mikl-Leitner, BM Martin Polaschek, Tatjana Baborek (WIFI), Sabine Letz (VÖGB), Bernhard Keiler (LFI) Nicht am Bild, da erkrankt Michael Sturm (BFI)
Foto: Gruppenfoto von der PA. Fotografin: © Elisabeth Mandl

Über 100 Vertreter*innen der Erwachsenenbildung und Politik begrüßte der KEBÖ-Vorsitzende und Generalsekretär des Rings Österreichischer Bildungswerke, Georg Primas am 22. September 2022 zur Feier des 50-jährigen Jubiläums der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs im Europahaus Wien.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eröffnete in ihrer Funktion als Präsidentin des Rings Österreichischer Bildungswerke die Feier mit einer Festansprache und dankte der KEBÖ „für all das, was in den letzten fünf Jahrzehnten für die Erwachsenenbildung in Österreich passiert ist und erreicht wurde. Die zehn Verbände der gemeinnützigen Erwachsenenbildung sind es, die lebensbegleitendes Lernen ermöglichen und damit Nahversorger der Bildung sind – im urbanen und ländlichen Raum.“

„Wer eine fundierte Ausbildung hat und auf der Höhe der Zeit ist, hat damit im Leben und in der Arbeitswelt die besseren Chancen“, so Mikl-Leitner. Sie stellte fest, dass Lernen nicht mit dem Schulabschluss vorbei sei: „Lebenslanges Lernen ist ein ständiger Begleiter und gerade deshalb ist die Arbeit, die seit 50 Jahren in der KEBÖ gemacht wird, so wichtig“.

Bildungsminister Martin Polaschek wies in seiner anschließenden Festrede darauf hin, dass insbesondere in den aktuellen Krisen und Herausforderungen der KEBÖ als Dachverband und Sprachrohr für die Anliegen und Interessen der Österreichischen Erwachsenenbildung eine besondere Rolle zukomme. Polaschek betonte die Notwendigkeit von Bildungsangeboten zur Entwicklung eines Bewusstseins für ein demokratisches Zusammenleben sowie zum Ausbau von Vertrauen in Wissenschaft und Forschung. Die zehn KEBÖ-Verbände
registrierten vor der Pandemie jährlich rund 235.000 Veranstaltungen an insgesamt 6.200 Standorten mit über 4,2 Millionen Teilnahmen. Bildungsminister Polaschek würdigte diese Leistungen und richtete sich an die Festgäste: „Sie sind so wichtig, weil Sie am Puls der Zeit und ganz nahe an den Menschen sind.“ Abschließend fasste der Bildungsminister zusammen, dass Bildung nicht nur ein persönlicher, sondern auch ein gesellschaftspolitischer Auftrag sei.

Rückblick und Ausblick

In einer Podiumsdiskussion gaben Vertreter*innen von vier Verbänden ihre Einschätzungen zur bisherigen Entwicklung der Erwachsenenbildung und auch einen Ausblick auf die Zukunft. Einigkeit herrschte bei Sabine Letz (VÖGB), Tatjana Baborek (WIFI), John Evers (VÖV) und Georg Primas (RÖBW) darüber, dass die Erwachsenenbildung eine solide Basisfinanzierung, eine gesicherte nationale Finanzierung, um auch europäische Fördermittel in Anspruch nehmen zu können, und eine Kooperation mit dem Bildungsministerium auf Augenhöhe brauche. Eine besondere Rolle nehmen in diesem Zusammenhang die KEBÖ-Bundesverbände ein, weil sie für eine österreichweite Koordinierung und Umsetzung von bildungspolitischen Maßnahmen die Struktur, das Know-how und den Innovationsgeist mitbringen.

Den Wandel gestalten

Eine internationale Perspektive bot der diesjährige Keynote Speaker Uwe Gartenschlaeger, Präsident des Europäischen Erwachsenenbildungsverbandes (EAEA). In seinem Referat beleuchtete er die aktuellen globalen Krisen und die Rolle, die die Erwachsenenbildung bei ihrer Lösung spielen kann. 

Er betonte, dass im Kontext der „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ hohe zeitliche Dringlichkeit bestehe, denn bei existentiellen Krisen, wie dem Klimawandel könne man nicht warten, „bis die heutigen Schulkinder ökologisch aufgeklärte Erwachsene werden.“

Auch die Befähigung zur digitalen Teilhabe und zum lebenslangen digitalen Lernen sei als Beitrag unverzichtbar.

Die Erwachsenenbildung müsse sich aktuellen Herausforderungen weiterhin stellen und die Menschen befähigen, mit aktuellen gesellschaftlichen Transformationen umzugehen und den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten. 

Die KEBÖ

Die 1972 gegründete Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) ist die Arbeitsplattform der im Erwachsenenbildungs-Förderungsgesetz von 1973 anerkannten Österreichischen Erwachsenen-
bildungsverbände. Die in der KEBÖ vertretenen Bundes-Verbände sind autonom, nicht gewinnorientiert und leisten österreichweit kontinuierliche und planmäßige Bildungsarbeit. Der Vorsitz wechselt nach einem Rotationsprinzip, Vorsitzender für die Periode 2021 bis 2023 ist DI Georg Primas vom Ring Österreichischer Bildungswerke. 

Die Mitglieder der KEBÖ sind: ARGE Bildungshäuser Österreich (ARGE BHÖ), Berufsförderungsinstitut (BFI), Büchereiverband Österreichs (BVÖ), Forum Katholischer Erwachsenenbildung in Österreich (FORUM), Ländliches Fortbildungsinstitut (LFI), Ring Österreichischer Bildungswerke (RÖBW), Verband Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung (VÖGB), Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV), Volkswirtschaftliche Gesellschaft Österreich (VWGÖ), Wirtschaftsförderungsinstitut der Wirtschaftskammer Österreich (WIFI).

Presseaussendung der KEBÖ: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220926_OTS0159/50-jahre-konferenz-der-erwachsenenbildung-oesterreichs-keboe-bild

Presseaussendung der KEBÖ (2022): 50 Jahre Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ). In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. Herbst 2022, Heft 277/73. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien

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