Von 10. bis 11. November 2017 fand am Institut für Bildungswissenschaften der Universität Basel und an der Pädagogischen Hochschule der Nordwestschweiz (Standort Basel) der traditionell alle drei Jahre stattfindende Dreiländerkongress der Sektionen Bildungssoziologie der schweizerischen, deutschen und österreichischen Gesellschaften für Soziologie (SGS, DGS, ÖGS) mit rund 75 TeilnehmerInnen statt. Geplant wurde der Kongress von einem wissenschaftlichen Komitee, dem Christian Imdorf (CH), Ulla Klingovsky (CH), Regula Julia Leemann (CH), Moritz Rosenmund (A), Michael Sertl (A), Manfred Stock (D), Alexandra Strebel (CH) und Stefan Vater1 (A) angehörten.
Das Thema für den Kongress 2017 lautete „Governance von Bildung“ und thematisierte gegenwärtige Veränderungen im Bildungsbereich wie Evidenzbasierung, Steuerungsorientierung und Verlust des Pädagogischen als Referenz für Qualität durchaus kritisch. Bildung hat sich über die letzten zwei Jahrhunderte hinweg als öffentliches Gut etabliert, dessen Produktion und Verteilung im Rahmen eines funktional und hierarchisch komplexen, in den Nationalstaat eingebetteten Systems erfolgt. Parallel zur Entwicklung des Systems und seiner Organisationen wurden Formen ihrer Kontrolle, Steuerung und Legitimation entwickelt, die gerade in jüngerer Zeit einem signifikanten institutionellen Wandel unterworfen sind. In Bezug sowohl auf die Lenkung und Steuerung ganzer Bildungssysteme sind neue ‚Philosophien’ und Modellvorstellungen wie auch neue Instrumente und Verfahren neben die hergebrachten Strukturen und Prozeduren getreten und haben diese zum Teil auch bereits verdrängt (aus dem CfP der Tagung). Heinz- Dieter Meyer (New York) betrachtete in seinem Keynote-Beitrag „The Big Shift in Education“ grundlegenden Veränderungen im Bildungsbereich, die besonders die Lehrenden und deren Praxis betreffen. Roman Langer (A) sprach im zweiten Keynote-Beitrag zu Geschichte und Kontext des Governance-Ansatzes und verortetet deren Entstehung im Kontext neokonservativer oder Third-Way Ansätze (Blair, Schröder, etc.).
Elke Gruber und Peter Schlögl (beide Österreich) berichteten im Panel Erwachsenenbildung über Veränderungen und Umgestaltungen der Erwachsenenbildung in Österreich unter der Perspektive der Governance Forschung.
Weitere Informationen und umfassendere Berichte zum Kongress finden sich unter: http://www.adulteducation.at/de/news2/detail/532/themen/ //
Kommentare