V.l.n.r: Ulrich Aengenvoort, Julia von Westerholt und Martin Rabanus MdB, Vorsitzender der Deutschen Volkshochschul-Verbandes.
Quellenangabe: „obs/Deutscher Volkshochschul-Verband/Simone Kaucher, DVV“
Der am längsten amtierende Direktor des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Ulrich Aengenvoort, hat nach 19 Jahren den DVV verlassen und sich in den wohlverdienten Ruhestand begeben. Unter Ulrich Aengenvoort haben Volkshochschulen an bildungspolitischer Bedeutung gewonnen. Und auch der Deutsche Volkshochschul-Verband ist während dieser Zeit stark angewachsen. Einschließlich des verbandseigenen Instituts für internationale Zusammenarbeit beschäftigt der DVV rund 150 MitarbeiterInnen. Im Auftrag verschiedener Bundesministerien steuert der DVV mehrere Projekte, vor allem in der Alphabetisierung, Grundbildung und Integration und ist in mehr als 30 Ländern in der Jugend- und Erwachsenenbildung aktiv.
Uli Aengenvoort war immer bestens vorbereitet, das konnte der Autor dieser Zeilen als Gastmitglied im Organisations- und Finanzausschuss des DVV selbst erleben. Aengenvoorts tiefer Sachkenntnis und vor allem seinem Interesse für die Volkshochschulen und ihre Arbeit ist es zu verdanken, dass viele inhaltlich zum Teil sehr anspruchsvolle und harte Diskussionen zu einem gemeinsamen Ergebnis geführt haben.
Der gesellschaftliche Zusammenhalt lag ihm immer besonders am Herzen. Uli Aengenvoort hat sich dafür eingesetzt, dieses Thema insbesondere zum Jubiläum „100 Jahre Volkshochschule“ in den Mittelpunkt zu rücken. „Volkshochschulen sind überall in Deutschland ein Ort der Begegnung für Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Meinungen und Interessen. Politische Bildung stärkt unsere Demokratie, denn sie trägt maßgeblich dazu bei, die Menschen in ihrer Urteilskompetenz und in der Fähigkeit zum respektvollen Dialog zu stärken und so die aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen zu fördern.“
In einem Email an die Mitglieder des OFA schrieb er Ende März 2020, dass er gerne in ruhigeren Zeiten gegangen wäre, aber seine Pensionspläne hat er schon einige Zeit zuvor geschmiedet. Neben seiner großen Sachkenntnis zeichnete sich Uli Aengenvoort durch seinen besonderen Humor aus, womit er immer wieder signalisierte, wie gerne er mit den VHS-Menschen zusammenarbeitete und auch viel Zeit verbrachte. „Insgesamt“, schreibt Aengenvoort in seinem Email, „waren es für mich spannende, abwechslungsreiche und auch lehrreiche Jahre im Verband. Die zahlreichen inspirierenden und menschlich angenehmen Begegnungen mit den klugen, engagierten, soziale Wärme gebenden, mitunter auch etwas skurrilen Menschen aus der Volkshochschulwelt habe ich sehr genossen – sie haben mein Leben bereichert“.
Seine Nachfolgerin, Julia von Westerholt, kam zum DVV, als der Präsenzkursbetrieb in den Volkshochschulen ruhte. „Das ist keine leichte Zeit für die Volkshochschulen und ihre Verbände. Aber die jetzige Lage zeigt auch eindrucksvoll, wie wichtig der Ausbau digitaler Infrastruktur in der Erwachsenenbildung ist und welch wertvollen Beitrag Volkshochschulen gerade auch im Zeitalter digitaler Transformation zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten können. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der vhs-Community die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung des Verbandes zu gestalten.“
Nach Stationen im Medien-, Kultur- und Bildungsbereich, war sie seit 2011 in steigender Verantwortung für den Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes e.V. in Berlin tätig, zuletzt als Marketingleiterin und stellvertretende Bereichsleiterin Marketing, Kommunikation und Fundraising. //
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