Fachtagung „Lesekompetenz und Leseförderung. Schule und Erwachsenenbildung im Dialog.“

Am 16. November 2022 fand die Online-Fachtagung „Lesekompetenz und Leseförderung. Schule und Erwachsenenbildung im Dialog“ statt. Mit dem Thema wurde auf die Forderungen des Nationalen Bildungsberichts 20211 nach einer wirksamen Strategie gegen die mangelnde Lesekompetenz von Schüler*innen und Erwachsenen in Österreich eingegangen. Rund 25 Prozent der Schüler*innen im Pflichtschulwesen und 17 Prozent der in Österreich lebenden Erwachsenen können nicht sinnerfassend lesen.

Bei der Veranstaltung gaben Expert*innen der Leseforschung und der Leseförderung Fachinputs, stellten Instrumente und Förderprogramme zum Lesen vor und präsentierten Grundlagenwissen zum Thema Leseschwächen und Leseförderung.

Die Veranstaltung, die sich an Lehrende und Mitarbeiter*innen in Schulen, in der Erwachsenenbildung und in Büchereien sowie an Wissenschafter*innen richtete, trug zum Informationsaustausch und zur Vernetzung im Bereich der Leseförderung bei.

Veranstalter waren die Universität Klagenfurt und die Private Pädagogische Hochschule Burgenland. 

Geplant wurde die Veranstaltung von einem Organisationsteam: Gerhard Bisovsky (langjähriger Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen, Lehrveranstaltungsleiter an der Universität Klagenfurt), Elisabeth Brugger (Begründerin der Basisbildung in Österreich und langjährige Pädagogische Leiterin der Wiener Volkshochschulen, Lehrveranstaltungsleiterin an der Universität Klagenfurt), Sonja Hanappi-Mersits (Mitarbeiterin Bildungsdirektion Burgenland, Projekt „Leseschule“ im Burgenland, Lehrbeauftragte an der PH Burgenland), Monika Kastner (Professorin Universität Klagenfurt, Forschungsschwerpunkte unter anderem: Bildungsbenachteiligung, Basisbildung für Erwachsene, Mitentwicklung eines Kompetenzfeststellungsverfahrens für Benachteiligte) und Birgit Lukits-Stiassny (Bildungsdirektion Burgenland, zuständig für alle Aktivitäten in Bezug auf Lesekompetenz, Leseförderung, Büchereien, Lehrbeauftragte an der PH Burgenland).

Gerhard Bisovsky moderierte die Veranstaltung; technische Unterstützung kam von David Röthler
(https://milenu.at/).

Die Online-Fachtagung wurde aus Mitteln der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Klagenfurt und der PH Burgenland gefördert und mit administrativer Unterstützung des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen umgesetzt. 

Elisabeth Brugger stellte zu Beginn der Fachtagung die Ziele und Intentionen vor. Doris Wyskitensky (Leiterin der Abteilung Erwachsenenbildung im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) begrüßte die rund 100 Teilnehmer*innen und betonte die Bedeutung des Themas und wies auf die Aktivitäten zur Verbesserung der Lesekompetenz hin.

Zu Beginn präsentierten Expert*innen Konzepte und Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung: Christian Aspalter (Pädagogische Hochschule Wien, Universität Wien) stellte den Österreichische Rahmenleseplan2 vor und verwies auf das vor kurzem erstellte Kompetenzprofil Lesen für Pädagoginnen und Pädagogen.3Antonia Bachinger (Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS)) sprach zu Lesekompetenz und Leseunterricht in Österreich4 und Monika Kastner (Universität Klagenfurt) brachte einen Aufriss sowie Daten zu den Problemlagen bei Erwachsenen.

Im zweiten Teil stellten Expert*innen bestehende Modelle und Beispiele guter Praxis vor. Sonja Hanappi-Mersits und Birgit Lukits-Stiassny sprachen über praktizierte Modelle der Leseförderung in den Pflichtschulen des Burgenlandes; Markus Feigl vom Büchereiverband Österreich stellte Aktivitäten zur Leseförderung der Büchereien vor; Sonja Muckenhuber vom Verein BILL präsentierte das kostenlose Beratungstelefon „Alfa-Telefon“5, Gerhard Bisovsky die „Initiative Erwachsenenbildung“.6

In einer abschließenden Podiumsdiskussion setzten sich Klaus Novak (Pädagogische Hochschule Burgenland), Dennis Walter (Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in Österreich), John Evers (Verband Österreichischer Volkshochschulen), Antonia Bachinger (Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen) und Anna Goldenberg (Falter-Journalistin und Autorin von „Verlernen wir das Lesen?“7) mit den künftigen Herausforderungen, aber auch neuen Perspektiven, Netzwerken und Visionen auseinander.

Die Unterlagen zur Fachtagung finden sich hier:
https://padlet.com/david10/lesekompetenz_dokumentation 

Quelle: https://www.ph-burgenland.at/news/detail/article/fachtagung-lesekompetenz-und-lesefoerderung-schule-und-erwachsenenbildung-im-dialog/ 

1   Siehe: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/bef/nbb.html

2   Siehe: https://www.leseplan.at/Home/Willkommen 

3   Siehe: https://mahara.phwien.ac.at/user/ksl/lesenkompp 

4   Siehe dazu auch den Bericht des Rechnungshofes aus dem Jahr 2020, in dem darauf hingewiesen wird, dass es viele Organisationen gibt, die in der Leseförderung tätig sind aber nur wenig Austausch: https://www.rechnungshof.gv.at/rh/home/home/004.714_Lesefoerderung.pdf 

5   Siehe: https://www.alphabetisierung.at/ 

6   Siehe: https://www.initiative-erwachsenenbildung.at/initiative-erwachsenenbildung/was-ist-das/ 

7   Siehe: https://www.falter.at/zeitung/20220621/verlernen-wir-das-lesen

Bisovsky, Gerhard (2022): Fachtagung „Lesekompetenz und Leseförderung. Schule und Erwachsenenbildung im Dialog.“ In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. Winter 2022, Heft 278/73. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien.

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