VHS Leiter Leo Faltus, der sich schon immer auch für die Internationalisierung der Volkshochschule Krems interessiert und eingesetzt hat, war vom 23. bis 27. Oktober 2017 in Llíria (20 km außerhalb von Valencia) in der „Scuola d‘ Adults“ im Rahmen eines von der EU finanzierten „Job-Shadowing“ zu Gast. Unter einem Job-Shadowing ist in diesem Fall ein EU „Erasmus+“-„Leadership Development Program“ zu verstehen: Besucher und Besuchte(r) arbeiten in einem zu vereinbarenden Zeitraum zusammen – der/die BesucherIn „läuft mit“ und schaut zu/lernt, wie in vergleichbaren Einrichtungen die Aufgaben gelöst werden.
Was SEHR interessant sein kann! Kurz gefasst – in weiten Teilen Spaniens funktionieren die Volkshochschulen (auch „Universidad Popular“) so: Die Stadt stellt – ähnlich wie konkret in Krems – die Räumlichkeiten zur Verfügung. Das Land (ganz anders als hier) … stellt die Vortragenden an! Mit dem Ergebnis: Die Kurse sind – fast – kostenlos. Fast, weil je nach VHS eine jährliche Mitgliedschaft erhoben wird (in einer Größenordnung wie in Krems die freiwillige Mitgliedschaft, also 15,- Euro pro Jahr) – oder es gibt nominelle „Schutzgebühren“, die dafür sorgen, dass vor der Anmeldung doch ein Nachdenkprozess einsetzt, ob die Teilnahme wirklich sinnvoll ist. An der Universidad Popular de Valencia z. B. werden für bestimmte Kurzkurse 25,- Euro, für längere Kurse 50,- Euro verrechnet. Viele Kurse sind dennoch auch in Valencia völlig gratis. Soziale Treffsicherheit: Deutlich erhöht! In Llíria, wo die Kurse selbst kostenlos sind, gibt es konsequenterweise häufig mehr Anmeldungen als Kursplätze. Ergebnis: Die Plätze werden verlost!
Fazit: Zur Nachahmung – oder zumindest zum Nachdenken empfohlen. Voraussetzung hierzu wäre natürlich – so viel Ehrlichkeit muss jetzt einfach auch einmal erlaubt sein: Eine deutliche Steigerung der (Landes-)Mittel! Diese Förderung beträgt in Niederösterreich leider nur ca. 1,50,- Euro pro Erwachsenem und pro Jahr. Für die gesamte Erwachsenenbildung.
Der Anteil der Volkshochschulen daran: 30 Cent. Wissend, dass hier verschiedene historische Entwicklungen zu berücksichtigen sind, sollte das aber kein Freibrief für Denk- und Träumverbote sein. //
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