Monitoring der steirischen Erwachsenenbildung – erste Maßnahmen für eine gesamtheitliche Darstellung

Das Bildungsnetzwerk Steiermark ist die Service- und Koordinationsstelle der steirischen Erwachsenenbildung. Finanziert durch das Land Steiermark, schafft das Bildungsnetzwerk kooperativ mit den Einrichtungen Strukturen, um den Zugang zu Bildungsangeboten zu verbessern. In den letzten eineinhalb Jahren wurde besonders der Servicecharakter der Netzwerkstelle für Bildungsorganisationen forciert und weiterentwickelt. Neben Netzwerkarbeit und Kommunikation sind auch digitale Services zentraler Bestandteil des Angebots.

Seit dem Frühjahr 2019 werden im Bildungsnetzwerk Steiermark neue Grundlagen zur strategischen und operativen Weiterentwicklung für die Erwachsenenbildung erarbeitet, indem Umfang und Vielfältigkeit des Bildungsangebots für Erwachsene mit Hilfe von quantitativen Daten dargestellt werden. Was diese Erhebung von anderen unterscheidet, ist ihr Anspruch auf eine gesamtheitliche Darstellung, unabhängig von Verbänden und Organisationsformen.

Eine Bestandsaufnahme statistischer Daten

In verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens kennen wir Daten, die eine Momentaufnahme der gegenwärtigen Situation aufzeigen, die Ableitung von Bedarfen ermöglichen und somit eine Grundlage für Entscheidungen darstellen. Auch im Bildungsbereich liegen Daten zu SchülerInnen- und Studierendenzahlen sowie über BesucherInnen von Museen vor. Was jedoch fehlt, ist eine umfassendere Darstellung der Erwachsenenbildung. Zu Beginn dieses Jahres hat das Bildungsnetzwerk daher recherchiert, welche statistischen Daten derzeit über die österreichische Erwachsenenbildung vorliegen.

Als Erstes wären zwei internationale Erhebungen zu nennen: Der „Adult Education Survey“ ist eine EU-weite Personenerhebung von Lernaktivitäten in der Bevölkerung, auch abseits der formalen Bildung. Beim „Continuing Vocational Training Survey“ werden Unternehmen zu betrieblichen Weiterbildungsaktivitäten und Lehrlingsausbildungen befragt. Erstgenannte bezieht sich ausschließlich auf die Ebene der Lernenden, zweitgenannte erhebt zwar auf Organisationsebene, jedoch nur im betrieblichen Kontext.

Die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) führt jährlich eine Befragung ihrer Mitgliedsverbände durch, bei der Kennzahlen zu den Bildungsangeboten, MitarbeiterInnen und TeilnehmerInnen erhoben werden.1 Bildungsorganisationen außerhalb des KEBÖ-Verbands werden in dieser Statistik jedoch nicht erfasst. Von den aktuell 80 Mitgliedern der ARGE Steirische Erwachsenenbildung sind jedoch aktuell nur rund ein Viertel auch in der KEBÖ organisiert. In der Volkshochschulstatistik werden ähnliche leistungsbezogene Kennzahlen erhoben, die sich ausschließlich auf die österreichischen Volkshochschulen beziehen.2

Monitoring – aber wie?

Wir kamen zum Schluss, dass es für eine Beschreibung und die periodische Beobachtung der Erwachsenenbildung einer umfassenderen Darstellung bedarf. Aus diesem Grund wurde unter Einbeziehung mehrerer Bildungsorganisationen und NetzwerkpartnerInnen aus Politik und Forschung ein Konzept für die Steiermark erarbeitet, welches auf folgenden Säulen aufbaut:

  • Jährliche Basisdatenerhebungen ab 2019, welche sich im Wesentlichen an die Kennzahlen der KEBÖ-Statistik anlehnen und um einige weitere Fragestellungen und Themenschwerpunkte ergänzt wurden.
  • Jährliche Umfragen zu einem aktuellen Schwerpunktthema ab 2019, wobei die Themenauswahl auf Basis der unterjährig in Arbeitsgruppen und Kooperationsgesprächen erhobenen Bedarfe erfolgt.
  • Periodische Analyse von Suchanfragen von BildungskundInnen ab 2020 über das Weiterbildungsnavi Steiermark (vormals „Steirische Weiterbildungsdatenbank“) sowie die Auswertung der Themen in den Bildungsberatungen im neuen steirischen Netzwerk.

Bei der Entwicklung des Monitorings war es für das Bildungsnetzwerk zentral, in gutem Austausch mit der KEBÖ zu stehen, um die Dateneingabe für Verbandsmitglieder so einfach wie möglich zu halten. Aus diesem Grund wurde bei der diesjährigen Basisdatenerhebung auch ein Zuordnungskatalog der Fachbereiche zu jenen der KEBÖ-Statistik beigelegt.

Auch außerhalb der Fachbereiche wurden ein paar neue Kategorien ergänzt, wie z. B. Lehrgänge und Rufveranstaltungen bei den Veranstaltungsarten sowie Tätigkeitsfelder bei den MitarbeiterInnen. Eine Erweiterung stellte auch die Erhebung von soziodemografischen Merkmalen der TeilnehmerInnen dar, woraus wir uns Rückschlüsse auf Zielgruppen erhofften. Ergänzend wurden qualitative Fragestellungen zur Erhebung von aktuellen Herausforderungen und Entwicklungsbedarfen in den Organisationen eingebaut. Die institutionsspezifischen Angaben werden, sofern zugestimmt wurde, auch für Vernetzungsaktivitäten im kommenden Jahr herangezogen. Die Eingabe der Daten erfolgte digital mit Hilfe des Umfragetools LimeSurvey. Der ganze Fragebogen ist dem Ergebnisbericht der ersten Basisdatenerhebung angehängt.

Die erste Basisdatenerhebung

Die Basisdatenerhebung wurde vom 30. April bis zum 31. Juli 2019 durchgeführt. Der Fragebogen erging an sämtliche Organisationen aus der „ARGE Steirische Erwachsenenbildung“ sowie an jene AnbieterInnen, welche zu diesem Zeitpunkt im Weiterbildungsnavi Steiermark vertreten waren. Insgesamt wurde die Erhebung an Ansprechpersonen aus 158 Organisationen versendet. Über die Kommunikationskanäle des Bildungsnetzwerks war der Link zur Basisdatenerhebung öffentlich zugänglich, wodurch grundsätzlich auch für andere Organisationen die Möglichkeit zur Teilnahme geschaffen wurde. Dafür wurden folgende Voraussetzungen formuliert:

  • Die Basisdatenerhebung richtet sich an Organisationen, die Bildungsangebote für Erwachsene als eine ihrer Kernaufgaben zur Verfügung stellen.
  • Die Bildungsangebote müssen grundsätzlich öffentlich zugänglich, das heißt z. B. keine rein innerbetriebliche Ausrichtung sein, wobei zielgruppenspezifische Schwerpunktsetzungen möglich sind.
  • Zudem sind Angebote von und für Einzelpersonen (Coachings, Beratungsleistungen außerhalb eines Bildungsangebots) ausgenommen.

Im ersten Durchführungsjahr nahmen 62 Organisationen teil. Die Rücklaufquote lag somit bei 39,24 Prozent. 64,52 Prozent der teilnehmenden Organisationen sind Mitglieder der ARGE Steirische Erwachsenenbildung. Ein zentrales Ziel für die nächsten Jahre wird die Steigerung und Ausweitung der teilnehmenden Organisationen in Richtung Vollerhebung sein, auch über die bestehenden Netzwerke hinaus. In der vor zehn Jahren durchgeführten PERLS-Studie wurden immerhin 380 Erwachsenenbildungseinrichtungen in der Steiermark eruiert.

Dabei wird das Bildungsnetzwerk den Fokus vor allem auf den persönlichen Kontakt zu den Organisationen legen, wodurch bereits in den vergangenen Monaten Unsicherheiten bezüglich des Monitorings aufgeklärt werden konnten. Ein wiederkehrendes Thema war zum Beispiel die Verwendung der Daten bzw. ob diese weitergegeben werden. Die Veröffentlichung der Daten erfolgte ausschließlich überinstitutionell, so dass keine Rückschlüsse auf einzelne Organisationen möglich waren. Institutionsspezifische Daten werden ohne ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.

Bereits nach der ersten Basisdatenerhebung liegen spannende Erkenntnisse über die steirische Erwachsenenbildung vor, die nachfolgend auszugsweise beschrieben werden.

Angebotsumfang und Teilnahmen

Von den teilnehmenden Organisationen wurden im Jahr 2018 insgesamt 20.978 Bildungsveranstaltungen durchgeführt. Über zwei Drittel davon waren Kurse. Die Anzahl der durchgeführten Bildungsveranstaltungen variiert stark zwischen kleineren und größeren AnbieterInnen; die Spannweite lag zwischen vier und 4.790 Angeboten pro Organisation. Insgesamt wurden 301.723 Teilnahmen erfasst, wobei als Teilnahme jede Anmeldung bzw. jeder Besuch einer Bildungsveranstaltung gewertet wurde. 59,24 Prozent aller erfassten Teilnahmen waren Frauen und 40,76 Prozent Männer.

Gesundheit als größter Fachbereich

Die meisten durchgeführten Bildungsveranstaltungen waren dem Fachbereich „Gesundheit, Wellness, Sport“ (30,16 Prozent) zuzuordnen, gefolgt vom Fachbereich „Technik, Handel, Gewerbe, Tourismus“ (12,14 Prozent) und „Sprachen“ (11,16 Prozent). Ursprünglich wären für das Kalenderjahr 2018 insgesamt 25.728 Bildungsangebote geplant gewesen. 5.615 davon konnten aufgrund von unbeeinflussbaren Faktoren nicht durchgeführt werden, dazu kamen jedoch 865 gebuchte Rufveranstaltungen. Die höchste Diskrepanz von Planzahlen und durchgeführten Angeboten weist der Fachbereich „Gesellschaft, Politik, Wissenschaft“ mit einer Durchführungsrate von 66,91 Prozent auf. Die meisten Teilnahmen wurden im Fachbereich „Gesundheit, Wellness, Sport“ erfasst (29,70 Prozent), wo auch die meisten Bildungsveranstaltungen angeboten wurden, gefolgt vom Fachbereich „Natur, Umwelt, Landwirtschaft“ (8,70 Prozent).

Thematisch spezialisierte Organisationen

Ein Drittel der teilnehmenden Organisationen bietet ausschließlich einen Fachbereich an, zwei Drittel maximal vier Fachbereiche. Lediglich zwei Organisationen stellen in allen zwölf Fachbereichen Angebote zur Verfügung. Diese Werte weisen auf einen hohen thematischen Spezialisierungsgrad der Einrichtungen hin. Auf die Frage nach Entwicklungsbedarfen wurde mehrmals auf die Notwendigkeit hingewiesen, möglichst flexibel, zeitnah und individuell auf die dynamischen Entwicklungen des Marktes und Bildungswünsche reagieren zu können. Eine genannte Strategie ist das Auffinden von Themennischen.

Organisationsformen und Rahmenbedingungen

Die Hälfte aller teilnehmenden Organisationen sind als Vereine organisiert, gefolgt von rund einem Fünftel GmbHs. 77,42 Prozent davon sind im „Steirischen Zentralraum“3 aktiv. Regionale AnbieterInnen wurden in der ersten Erhebung in geringerem Ausmaß erfasst. Die anderen Bildungsregionen werden nach vorliegender Datenlage größtenteils von Organisationen aus dem Zentralraum „mitbetreut“. Insgesamt verteilen sich die 610 Standorte jedoch relativ gleichmäßig auf alle steirischen Bildungsregionen. 85,48 Prozent der Organisationen nutzen zumindest fallweise auch Lernorte außerhalb der eigenen Räumlichkeiten, am häufigsten Bildungs- und Veranstaltungshäuser, Outdoor und den öffentlichen Raum. Ein Fünftel der Anbietenden finanziert sich vollständig durch TeilnehmerInnen-Beiträge, die Hälfte davon ausschließlich aus öffentlichen Fördermitteln. 46,16 Prozent der Organisationen gaben eine Kombination aus TeilnehmerInnen-, öffentlicher und Unternehmensfinanzierung an. Zudem sind drei Viertel aller Organisationen zertifiziert, überwiegend sogar mehrfach. Mitglieder der ARGE Steirische Erwachsenenbildung sind derzeit zu einem höheren Anteil mehrfach zertifiziert, wobei Ö-Cert und LQW am häufigsten genannt wurden. Als mögliche Erklärung sehen wir zwei aufeinanderfolgende Kooperationsprojekte vor einigen Jahren innerhalb des Netzwerks, wo ein gemeinsames Qualitätssystem recherchiert und dann umgesetzt wurde. Bei Organisationen außerhalb der ARGE zeigte sich hingegen ein sehr heterogenes Bild an System-, Angebots- und Personenzertifizierungen. Ein Drittel der Organisationen beschäftigt sich aktuell mit der Einordnung von Bildungsangeboten in den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR), wobei sich die Hälfte ausreichend über Grundlagen des NQR informiert fühlt.

Über Tätigkeitsbereiche und Dienstverhältnisse

Insgesamt wurden 7.999 MitarbeiterInnen in der steirischen Erwachsenenbildung erfasst. Diese sind größtenteils als TrainerInnen tätig (84,71 Prozent). Zählt man die BildungsmanagerInnen dazu, so kommt man gesamt auf einen Anteil von 91,91 Prozent „direktes“ Bildungspersonal. Die restlichen 8,09 Prozent sind dem allgemeinen Verwaltungsbereich zuzuordnen (Management, Verwaltung, Reinigung, Technik, Gastronomie). 19,04 Prozent aller MitarbeiterInnen befinden sich in einem Angestelltenverhältnis, mehrheitlich in Teilzeit.
TrainerInnen hingegen sind überwiegend als freie DienstnehmerInnen bzw. Honorarkräfte beschäftigt (84,25 Prozent). 9,29 Prozent aller erfassten MitarbeiterInnen sind ehrenamtlich tätig; zwei teilnehmende Organisationen bestehen ausschließlich aus Ehrenamtlichen. 59,31 Prozent aller MitarbeiterInnen sind weiblich und 40,69 Prozent männlich. Die kleinste teilnehmende Organisation besteht aus drei MitarbeiterInnen, die größte aus 1.315 MitarbeiterInnen (inkl. freien DienstnehmerInnen, Honorarkräften und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen).

Entwicklungsthemen – was beschäftigt die Organisationen?

Die teilnehmenden Organisationen wurden auch nach aktuellen gesellschafts- und bildungspolitischen Herausforderungen für die Erwachsenenbildung befragt, wobei die Erreichung von Zielgruppen, die Finanzierung der Erwachsenenbildung, Digitalisierung und die Abhängigkeit von politischen Mehrheiten am häufigsten genannt wurden. Auf die Frage nach organisatorischen Entwicklungsbedarfen wurden die Weiterentwicklung des eigenen Angebots sowie der Organisation bzw. des Netzwerks, die Verbesserung der Kommunikation und das Erschließen von (alternativen) Finanzierungsmöglichkeiten angegeben. Wir sind überzeugt, dass man diesen Themenfeldern am besten kooperativ begegnet. Nicht zuletzt unterstützt ein vernetztes Vorgehen auch eine verbesserte Sichtbarkeit der Erwachsenenbildung und ihrer Themen.

Erste Maßnahmen für die Netzwerkarbeit

Die vorliegenden Ergebnisse ermöglichen zunächst einmal eine Momentaufnahme. Sobald Vergleichswerte aus mehreren Jahren vorliegen, können durch das Monitoring auch Entwicklungen beobachtet werden. Bereits jetzt werden Themen- und Handlungsschwerpunkte für die Netzwerkarbeit 2020 abgeleitet. Seit September gibt es für ARGE-Mitglieder an jedem ersten Donnerstag im Monat die Möglichkeit zum offenen Austausch im Bildungsnetzwerk. Hierzu wird das Bildungsnetzwerk zukünftig Themenbedarfe aus dem Monitoring anbieten und je nach Schwerpunkt auch zusätzliche AnbieterInnen einladen, die einer Vernetzung in der Basisdatenerhebung zugestimmt haben. Als Schwerpunkte für das kommende Arbeitsjahr zeichnen sich Demokratie- und Umweltbildung ab. Die Themenwahl begründet sich auch in den im Monitoring genannten Zukunftsthemen aus Sicht der teilnehmenden Organisationen.

Eine zukünftige Herausforderung wird angesichts der heterogenen Qualitätssysteme die Entwicklung eines gemeinsamen, zertifikatsübergreifenden Qualitätsverständnisses in der Erwachsenenbildung sein. Der Tag der Weiterbildung 2019, welcher vom Bildungsnetzwerk in Kooperation mit dem Land Steiermark veranstaltet wurde, stand ganz im Zeichen der Sichtbarmachung von Qualitäten in der Erwachsenenbildung. Hier wurden auch weitere Themen aus dem Monitoring aufgegriffen und in Arbeitsgruppen bearbeitet: Einerseits wurden Weiterbildungsbedarfe in der Erwachsenenbildung in Bezug auf Digitalisierung erhoben, andererseits auch ein Praxisworkshop zur Umsetzung des Nationalen Qualifikationsrahmens angeboten.

Themenspezifische Umfrage: Erhebung läuft

Im Oktober startete die Erhebungsphase der diesjährigen Themenumfrage. Für die Basisdatenerhebung wäre eine Analyse von soziodemografischen Merkmalen und Bildungsverhalten geplant gewesen. Insgesamt wurden bei diesen Teilfragen jedoch zu wenig Angaben gemacht, weswegen eine Auswertung nicht möglich war. Für uns war – abgesehen von qualitativen Rückmeldungen einzelner Organisationen – nicht ersichtlich, ob die gefragten Merkmale nicht erhoben werden, anders erhoben werden oder zwar erhoben, jedoch nicht angegeben wurden. Um dem Wunsch nach Verbesserung der Zielgruppenerreichung zu folgen und Unterstützungsmaßnahmen ableiten zu können, wird daher unter dem Fokusthema „Wissen über TeilnehmerInnen und Zielgruppen“ nochmal genauer nachgefragt. Zentrale Inhalte der Umfrage sind Zielgruppendefinitionen auf Angebots- und Organisationsebene und erhobene TeilnehmerInnen-Daten. Die Ergebnisse werden nach Ablauf der Umfrage auf der Homepage des Bildungsnetzwerks Steiermark veröffentlicht.

Länderübergreifender Austausch

Der Austausch mit der KEBÖ führte bereits dazu, dass einige Anregungen aus dem steirischen Monitoring auch die Weiterentwicklung der KEBÖ-Statistik unterstützten. Das bedeutet, dass die Fachbereiche ab 2020 für beide Erhebungen annähernd ident sein werden. Darüber hinaus wurde eine länderübergreifende Datenerhebung auch im „Ländernetzwerk Weiter.Bildung“ diskutiert. Die gemeinnützige Erwachsenenbildung ist in den Bundesländern sehr unterschiedlich organisiert, wobei Wien über keine ARGE verfügt, in einigen Ländern überschneiden sich die Organisationen in Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer ARGE bzw. zur KEBÖ, in anderen weniger. Gemeinsam arbeiten wir an einer strukturierten Zusammenführung der erhobenen Daten weiter.

Ausblick und Chancen

Die gewonnenen Informationen aus dem Monitoring sollen zukünftig von den Erwachsenenbildungsorganisationen eingesetzt werden, um Nischen und Bedarfe zu erkennen und weiterführend Programmschwerpunkte zu entwickeln. Über die künftigen Reportingfunktionen des Weiterbildungsnavis sollen auch regions- und themenspezifische Übersichten über Erwachsenenbildungsangebote möglich sein. Dafür wurde im vergangenen Arbeitsjahr ein erster Schritt gesetzt. Im Netzwerk wird regelmäßig die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens zum Lobbying für die Erwachsenenbildung diskutiert. Einrichtungen wünschen sich eine stärkere, öffentliche Sichtbarkeit. Der Wert von Erwachsenenbildung lässt sich zwar zweifelsfrei nicht in Zahlen messen – erhebbare Daten ermöglichen uns aber hilfreiche Argumentationsgrundlagen, damit die Erwachsenenbildung auf lange Sicht auch auf gesellschaftspolitischer Ebene jenen Wert bekommt, der ihr zusteht. //

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Mag.a Kerstin Slamanig (FH), Geschäftsführung

kerstin.slamanig@eb-stmk.at

+43 (0)316 / 82 13 73 – 22

www.erwachsenenbildung-steiermark.at/netzwerk

1   Die KEBÖ-Statistik ist verfügbar unter: https://adulteducation.at/de/struktur/keboe

2   VHS Statistik: https://adulteducation.at/de/struktur/statistik und VHS Strukturdaten: https://adulteducation.at/de/struktur/strukturanalyse [6.11.2019].

  Siehe dazu: https://www.zentralraum-stmk.at/

Literatur

Bildungsnetzwerk Steiermark (2019): Monitoring Steirische Erwachsenenbildung: Basisdaten 2018. Erstmalige Durchführung einer landesweiten Erhebung zur quantitativen Darstellung von Erwachsenenbildungseinrichtungen und ihres Bildungsangebots. Verfügbar unter: https://erwachsenenbildung-steiermark.at/wp-content/uploads/2019/10/Ergebnisbericht_Basisdaten_2018_gesamt_final.pdf [31.10.2019].

Zechner, Marlies (2019): Monitoring der steirischen Erwachsenenbildung – erste Maßnahmen für eine gesamtheitliche Darstellung. In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. Herbst 2019, Heft 268/70. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien.

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