Foto: Filmcasino Wien
Das Filmcasino Wien, eine Tochtergesellschaft der Wiener Volkshochschulen GmbH, wurde jüngst vom Hollywood-Magazin „Variety“ mit 20 weiteren Kinos zu einem der coolsten Kinos der Welt gekürt. 1911 wurde in der Margaretenstraße 78 ein Kino eröffnet. Im Jahr 1938 wurde das Kino mit dem gesamten Gebäude „arisiert“, die Besitzer*innen Alice und Arnold Kolb wurden im Jahr 1942 nach Minsk bzw. Maly Trostinec deportiert und ermordet. 1954 erfolgte eine Umgestaltung durch den Architekten Albrecht F. Hrzan und das Kino erhielt sein typisches Fünfziger-Jahr-Ambiente. Anfang der 1970er Jahr wurde das Kino geschlossen und war ein Veranstaltungsort eines jugoslawischen Kulturvereins. Ende der 1980er Jahre pachtete die Volkshochschule Margareten das leerstehende und desolate Kino und hinter alten Tito-Bildern wurde ein architektonisches Juwel aus den 1050er Jahren sichtbar. In weiterer Folge wurde es mit Mitteln der Stadt Wien von den Architekt*innen Elsa Prochazka und Silvin Seelich sanft renoviert und mit einer neuen Kinosaal-Decke von der Künstlerin Johanna Kandl gestaltet. In seiner Würdigung bezieht sich „Variety“ auf die sorgsam erhaltene Neonbeschilderung und die Inneneinrichtung „inklusive einer Dschungel-Wand samt Holzintarsien“. //
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