Der von der FH Kärnten 2021 ins Leben gerufene regionale Bildungshub Spittal wurde nach einer Pilotierungsphase auf eine breite kärntenweite Basis gestellt. Das Land Kärnten, das bfi, die VHS, das wifi und die FH haben ihre Kräfte gebündelt und im März 2024 aus einer losen Plattform den gemeinnützigen Verein „Bildungshub Kärnten“ gegründet. Ziel ist es, gemeinsam mit der Politik, verschiedenen Abteilungen des Landes Kärnten, Gremien wie dem Wirtschaftspolitischen Beirat, dem Forschungs- und Wissenschaftsrat, regionalen Stakeholdern sowie der Kärntner Wirtschaft aktuelle und zukünftige Bildungsbedarfe zu erheben, zu analysieren und in innovative und praxisnahe Bildungslösungen in den Regionen umzusetzen. Der Bildungshub Kärnten fungiert somit als Schnittstelle zum Land, den Unternehmen, zu den regionalen Stakeholdern und zu den Bedarfen der Kärntner Bevölkerung.
Der Verein ist gemeinnützig, die Vereinsfunktionen sind ehrenamtlich und werden von den Geschäftsführer*innen der Bildungseinrichtungen sowie dem Rektor der FH Kärnten und einem Vertreter des Landes Kärnten wahrgenommen. Präsidentin des Bildungshubs ist Sabine Herlitschka.
Diese Form der Zusammenarbeit zwischen Erwachsenenbildung und Hochschule ist in Österreich einzigartig.
Durch die Kooperation der beteiligten Institutionen und das Steuern von regionalen Bildungshubs kann die Aus- und Weiterbildung von der Basisbildung bis zum Hochschulstudium sichergestellt werden. Dies fördert nicht nur die Durchlässigkeit des Bildungssystems und die Teilnahme an Bildung, sondern schafft auch wertvolle Synergien zwischen den Einrichtungen sowie Wissenstransfer auf allen Ebenen. Mit der umfassenden Expertise der Mitglieder können neue innovative Projekte eingereicht und nationale sowie EU-Mittel lukriert werden.
Ein wichtiges Ziel der Kooperation ist es, gemeinsam räumliche und technische Synergien zu nutzen, um auch die Nachhaltigkeit in diesem Bereich zu forcieren.
Durch die enge inhaltliche und teils auch räumliche Nähe sollen Barrieren zwischen den Bildungsbereichen gesenkt und schwierige Übergänge von der Pflichtschule in die Lehre oder von der Berufsreifeprüfung in das Studium optimiert werden.
Forschungsergebnisse der Hochschule fließen in die Erwachsenenbildung ein und umgekehrt die Praxis in die Forschung. Es können gemeinsame Weiterbildungen für hauptberufliche Mitarbeiter*innen und nebenberuflich Lehrende aus allen Mitgliedsorganisationen zu aktuellen Themen organisiert werden. Der Verein will keine Parallelstrukturen aufbauen, sondern auf bereits Bestehendes zurückgreifen, die Stärken der einzelnen Bildungsträger nutzen und damit insgesamt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten – das Land Kärnten, die Bevölkerung und die Bildungseinrichtungen selbst – schaffen.
Landeshauptmann Peter Kaiser, Bildungsreferent für den tertiären Sektor, hebt die Bedeutung des neu gegründeten Vereins für den Bildungsstandort Kärnten hervor. „Kärnten ist ein Bildungsland! Wir haben uns das Ziel gesetzt, jeder Person – unabhängig ihres Alters oder ihrer sozialen Herkunft – die bestmögliche Aus- und Weiterbildung wohnortnahe zu ermöglichen. Die Partnerschaft zwischen den Bildungsträgern sorgt dafür, dass Bildungsangebote regional, praxisnah und bedarfsgerecht gestaltet werden. Der Bildungshub ist ein Meilenstein für die Bildungslandschaft in Kärnten und wird die Regionen nachhaltig stärken“.
Für Kaiser ist in der heutigen Zeit, die durch einen dynamischen Wissensanstieg gekennzeichnet ist, der Bedarf an flexiblen und durchlässigen Bildungssysteme mit individuellen und aufbauenden Weiterbildungsangeboten wichtiger denn je. „Als Landeshauptmann und Bildungsreferent für den Tertiären Sektor, begrüße ich jede Initiative, die das lebensbegleitende Lernen fördert und die Vernetzung unter den verschiedenen Partnern im Bildungsland Kärnten stärkt.“
Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG und Präsidentin des neu gegründeten Vereins Bildungshub, betont, „Bildung ist zentraler Rohstoff für unsere Zukunftsfähigkeit, lebenslange Aus- und Weiterbildung ein stabiler Anker in einem wirtschaftlich und gesellschaftlich dynamischen Umfeld. Regionale Bildungshubs spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem wir einen neuen, höchst pragmatischen Weg einschlagen. Ausgerichtet an den hohen Bildungserfordernissen auf allen Ebenen ermöglichen wir damit niederschwellige, effiziente Zugänge für die Bevölkerung. Durch kluge Zusammenarbeit wesentlicher Akteure auf regionaler Ebene werden zukunftsrelevante Inhalte wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit angeboten, mit der gemeinsamen Nutzung von Infrastruktur gehen wir sparsam mit Ressourcen um. Damit sichern wir Erfolg, Wettbewerbsfähigkeit sowie Wohlstand unseres Landes und der Bevölkerung.“
„Die Vereinsgründung unterstreicht die Verbindlichkeit der Mitgliedseinrichtungen in enger Kooperation die vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Kärnten für die Bevölkerung sichtbarer zu machen“, sagt Beate Gfrerer, Geschäftsführerin der Kärntner Volkshochschulen und Vorsitzende des Vereins Bildungshub Kärnten.
Andreas Görgei, Geschäftsführer des wifi Kärnten und Stellvertretender Vorsitzender des Vereins hält fest: „Der Bildungshub Kärnten wird die Bildungslandschaft in unserem Bundesland stärken. Dieser Verbund ist die perfekte Möglichkeit, die Zusammenarbeit und Professionalisierung der Institutionen der Erwachsenenbildung zu fördern.“
Gottfried Pototschnig, Geschäftsführer des bfi Kärnten, erläutert den besonderen Nutzen für die Kärntner Bevölkerung: „Mit dieser Struktur stellen wir sicher, dass die Bildungsangebote effektiv und bedarfsgerecht gestaltet werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Stakeholdern und Unternehmen schaffen wir maßgeschneiderte Programme, die sowohl für Berufseinsteiger als auch für erfahrene Fachkräfte geeignet sind.“
Peter Granig, Rektor der Fachhochschule Kärnten, ergänzt: „Besondere Chancen bestehen in der gemeinsamen Nutzung von Infrastruktur. Dies ermöglicht den beteiligten Kärntner Bildungsinstitutionen einerseits immer am aktuellsten Stand zu sein und spart andererseits Kosten, welche direkt in die Didaktik und Inhalte der Bildungsangebote investiert werden können.“
Ein Bildungshub als Ort des gemeinsamen Lernens und der Begegnung stärkt auch das soziale Miteinander in einer Region. In einer Zeit der knappen finanziellen Ressourcen und der großen gesellschaftlichen, sozialen und arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen sind kluge Kooperationen, das Schaffen von Synergien bei teurer Infrastruktur und das Vermeiden von Doppelgleisigkeiten im Förderwesen oder bei Bildungsangeboten notwendig. Die im Bildungshub Kärnten vertretenen Institutionen stehen seit Jahrzehnten für hohe Qualität, für einen sorgsamen Umgang mit finanziellen Ressourcen, für große Beständigkeit in ihren Bildungsprogrammen und für Innovation und Zukunftsorientierung. Im Februar 2025 werden vertiefende Gespräche über eine Mitgliedschaft der Universität Klagenfurt und der PH Kärnten geführt. //
Von links: Andreas Görgei, wifi, Rektor Peter Granig FH, Beate Gfrerer, LH Dr. Peter Kaiser, Präsidentin Sabine Herlitschka, Gottfried Pototschnig bfi.
Foto: Bildungshub Kärnten
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