Foto: CC BY, Sonja Sillipp, Zuschnitt: CONEDU, auf erwachsenenbildung.at
Die Verbindung von Wissenschaft der Erwachsenenbildung und Praxis ist ihm ein besonderes Anliegen. Das bifeb sieht er als einen Begegnungsraum von PraktikerInnen der Erwachsenenbildung und WissenschafterInnen. Im Interview mit Jeremias Stadlmair (bifeb) begründet er das so: „Erwachsenenbildung als Praxis ist schon Jahrhunderte alt. Fast schon komplementär dazu haben wir mit der Erwachsenenbildungswissenschaft eine – zumindest im engeren Sinne – noch relativ junge Disziplin, die sich meines Dafürhaltens jedoch durch ihre besondere Praxisfeldnähe auszeichnet. In der Kombination haben wir einen Möglichkeitsraum, der neugierigen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern als auch Praktikerinnen und Praktikern reizvolle Optionen bietet. Dies betrifft sowohl forschende Aktivitäten wie auch Gestaltungspotenziale im Praxisfeld – und alles was dazwischenliegt.“
Walter sieht Wissenschaft und Praxis der Erwachsenenbildung als eng zusammengehörend, denn so wie „die Erwachsenenbildung von der arbeitsfeldnahen Forschung der Wissenschaft profitiert, generiert die Praxis fortlaufend neue Forschungsfragen und Erkenntnisinteressen, die eine solche Praxisnähe überhaupt erst ermöglichen“. Daher hält er es für wichtig, dass „systematische Begegnungs- und Austauschräume“ geschaffen werden, „in denen Praktikerinnen und Praktiker sowie Wissenschafterinnen und Wissenschafter immer wieder konstruktiv aufeinandertreffen“.
Das bifeb versteht Dennis Walter als „Kompetenzzentrum für die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Erwachsenenbildung in Österreich“ und als „Impulsgeber oder Innovationstreiber der Professionalisierungsbewegungen im Feld“. Trends und Bedarfe sollten aufgespürt werden und in „passgenaue Weiterbildungsangebote“ transformiert werden. Walter setzt dabei auf einen kooperativen Ansatz: „Bei diesem Vorhaben sind wir nicht allein auf uns gestellt, sondern wir können auf ein gewachsenes Netzwerk an professionellen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern zurückgreifen“. Weiters sieht er das bifeb als „Serviceinstitut“ insbesondere bei den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Diversität.
Auf die Frage nach der Positionierung in Bezug auf Präsenz und/oder digitale Veranstaltung antwortet er, dass es nicht darum gehe, die „Mehrwerte von Präsenzveranstaltungen neu zu definieren oder sich gezielt als Online-Bildungsanbieter zu positionieren. Es geht darum, unterschiedlichste Bildungsräume systematisch und vor allem didaktisch begründet zusammenzuführen und zu verschmelzen. Das eine kann nicht mehr ohne das andere existieren. Ich glaube sogar, dass der Begriff des hybriden Settings zukünftig eher noch eine funktionale Ausweitung erfahren wird: Klassische Lernräume mischen sich mit informellen Orten, mit Ruheräumen, mit kooperativen oder kollaborativen Spielarten, mit performativen und kreativen Settings, mit diversen Medien als auch Technologien und in logischer Schlussfolge werden sich damit einhergehend natürlich auch die Lernenden- und Lehrendenrollen verändern“.
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