Volkshochschule Götzis als familienfreundlicher Betrieb 2016–2017 ausgezeichnet.

familienfreundlicher_betrieb

Im Jahr 1998 rief die Vorarlberger Landesregierung die Initiative „Ausgezeichneter familienfreundlicher Betrieb“ ins Leben. Heuer feiert der Bewerb ein Jubiläum – im Jänner 2016 werden zum zehnten Mal familienfreundliche Betriebe ausgezeichnet. Die Initiative, die im Zwei ahresrhythmus Unternehmen vor den Vorhang holt, die ihren Beschäftigten familienbewusste Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten, ist über die Jahre eine bekannte Marke geworden, das belegen auch die steigenden BewerberInnen-Zahlen.

2011 bewarben sich 59 Unternehmen für das Gütesiegel, 2013 nahmen bereits 67 Betriebe teil und heuer langten 96 Bewerbungen ein. Von den 96 teilnehmenden Unternehmen erhalten 84 Betriebe das Gütesiegel „Ausgezeichneter familienfreundlicher Betrieb“.

Darunter sind acht Kleinbetriebe, 26 Mittelbetriebe, 20 Großbetriebe, 17 Non-Profit-Unternehmen und 13 öffentlich-rechtliche Betriebe.

Familienfreundlichkeit in den Köpfen verankert

Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Vorarlberger Betriebe mit ihrer Bewerbung für das objektive und mehrstufige Bewertungsverfahren im Rahmen der Initiative ein starkes Signal setzen. Die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in den Köpfen der UnternehmerInnen, der PersonalistInnen und der einzelnen MitarbeiterInnen nicht nur angekommen, sondern auch verankert. So verankert wie auch die konkreten Leistungen und Maßnahmen, die zu einer kinder- und familienfreundlich gelebten Unternehmenskultur beitragen. Vor allem in Zeiten akuten Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, gute und motivierte Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden. Am brandaktuellen Thema Familienfreundlichkeit kommt kein Unternehmen, keine Institution mehr vorbei – flexible Arbeitszeiten, Karenz und Wiedereinstieg, Chancengleichheit, Elternförderung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege mit dem Beruf sowie familienbewusste Serviceleistungen spielen eine immer wichtigere Rolle bei bestehenden sowie potenziellen Beschäftigten. Gleichzeitig danken sie diese familienfreundlichen Maßnahmen mit Loyalität, Motivation und Zufriedenheit.

Das Bewertungsverfahren verläuft dabei zweistufig. In der ersten Stufe werten die Projektverantwortlichen die ausgefüllten Fragebögen der Unternehmen aus. Großes Augenmerk liegt dabei auf den betrieblichen familienfreundlichen Maßnahmen und deren Umsetzung. In der zweiten Stufe finden dann persönliche Gespräche mit Beschäftigten, Führungskräften, dem Betriebsrat und den Personalverantwortlichen statt. Gegenstand der Gespräche sind die im Fragebogen angeführten Maßnahmen. Für beide Stufen verteilen die Projektverantwortlichen Punkte.

Ein unabhängiger und sachverständiger Beirat überprüft in einem nächsten Schritt die Einreichung in einem aufwendigen Kontrollverfahren. Gibt es hier keine Unstimmigkeiten und erreicht der teilnehmende Betrieb die fixierte Mindestpunktezahl, erhält das Unternehmen das Siegel „Ausgezeichneter familienfreundlicher Betrieb“ und darf fortan das Siegel für firmeneigene Drucksorten, die Website oder Inserate nutzen.

Das Expertengremium für das Gütesiegel 2015– 2016 bilden: Mathias Burtscher, Industriellenvereinigung; Brigitte Hutterer, Arbeiterkammer; Christoph Jenny, Wirtschaftskammer; Monika Lindermayr, Harald Moosbrugger und Thomas Müller (alle drei von der Landesregierung); Sabine Rudigier, ÖGB und Kamila Simma vom Arbeitsmarktservice.

Folgende Punkte wurden besonders hervorgehoben:

  • Kleines Team, man unterstützt sich gegenseitig;
  • Hoher Elternanteil – man setzt sich zusammen und regelt die Dinge untereinander;
  • Faire Diensteinteilung;
  • Flexibles Eingehen auf die Mitarbeitenden;
  • Hohe Vertrauenskultur;
  • Zwei Mitarbeiterinnen mit Pflegeverantwortung – größte Rücksichtnahme, das Team trägt das mit!
  • Frauen über 45 werden bewusst gefördert;
  • Chef hat eine sehr soziale Einstellung;
  • Familienbewusste Rahmenbedingungen;
  • Entspanntes Arbeitsklima.

Die Beurteilungskriterien

Familienfreundliche Maßnahmen sind in sieben betrieblichen Handlungsfeldern umsetzbar. Die Beurteilungskriterien für die Auszeichnung „Ausgezeichneter familienfreundlicher Betrieb“ leiten sich daraus ab.

Die sieben Handlungsfelder mit ihren in die Bewertung einfließenden Maßnahmen sind: Arbeitszeit, Karenz und Wiedereinstieg, Elternförderung, Beruf und Pflege, familienbewusste Serviceleistungen, Chancengleichheit in der Führung und Weiterbildung, familienbewusste Unternehmenskultur. //

Quelle

Information der VHS Götzis. Online verfügbar unter: https://www.vhs-goetzis.at/aktuelles/familienfreundlicher-betrieb/ [28.2.2016].

Information der VHS Götzis (2016): Volkshochschule Götzis als familienfreundlicher Betrieb 2016–2017 ausgezeichnet. In: Die Österreichische Volkshochschule. Magazin für Erwachsenenbildung. April 2016, Heft 258/67. Jg., Wien. Druck-Version: Verband Österreichischer Volkshochschulen, Wien.

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