Seit dem Jahr 2013 managt die Volkshochschule Götzis im Auftrag des Landes Vorarlberg und in Kooperation mit den spezialisierten Einrichtungen des Landes Veranstaltungen der „Inklusiven Volkshochschule“.
Grundlage:
Als Grundlage wurde damals definiert, dass Bildung für alle offen sein muss und gerade Erwachsenenbildung bzw. lebenslanges Lernen auch erwachsenen Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglicht werden sollte. Die Volkshochschule mit ihrem Anspruch auf Bildung für alle bietet dafür einen guten Rahmen.
Gemeinsame Weiterbildung ermöglicht beiden Seiten ein gegenseitiges Kennenlernen, eröffnet neue Perspektiven und fördert Akzeptanz und Freundschaft. Wichtig ist uns auch die Sensibilisierung der Mehrheitsbevölkerung für die Anliegen der Menschen mit Behinderung. Zudem sollen die angebotenen Veranstaltungen Selbstbestimmung und Teilhabe für Menschen mit intellektueller oder mehrfacher Beeinträchtigung ermöglichen. Der gemeinsame Lernerfolg ist für alle bereichernd und eröffnet neue Denkansätze.
Im Vorfeld der Programmgestaltung gibt es Planungssitzungen mit den Einrichtungen, die Menschen mit Behinderungen begleiten, beraten und unterstützen. So wurde versucht, Dinge anzubieten, die in den Einrichtungen selbst noch nicht angeboten werden. Beispiele sind Schreibseminare, Erste-Hilfe-Praxistrainings, aber auch Yogakurse oder Computerkurse.
Zahlen:
Seit Herbst 2014 werden pro Semester zirka sechs bis acht Veranstaltungen, vorwiegend aus dem Bereich der Kommunikation, der EDV, Kulinarik, aber auch persönlichkeitsbildende Seminare angeboten. Die Kurse werden in den Programmheften der Volkshochschule (13.000 Stück) und auf der Homepage der Volks-
hochschule (https://www.vhs-goetzis.at/inklusive-vhs/) beworben sowie durch einen zusätzlichen Flyer (dieser ist auf der Webseite abrufbar) bekanntgemacht.
Zudem werden sie in den Einrichtungen der Lebenshilfe und des IFS sowie der Caritas breit verteilt.
Inklusionspreis:
Im Jahr 2017 gewann die Volkshochschule Götzis mit diesem Projekt den Vorarlberger Inklusionspreis (Presseaussendung siehe Anhang)
Kosten:
Durch die Förderung der Vorarlberger Landesregierung (ca. 10.000 Euro pro Jahr) können die Angebote für die Teilnehmenden kostengünstig angeboten werden.
Erfolg:
Zirka 30 Prozent der Veranstaltungen mussten wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt werden.
Für das Jahr 2020 und die folgenden Jahre war ein umfangreicher Projektantrag an „Licht ins Dunkel“ gestellt worden.
Licht ins Dunkel hat für das Projekt 20.000 Euro zur Verfügung gestellt, leider konnte aufgrund der Pandemie das Projekt nicht fortgesetzt werden, da gerade die angesprochene Zielgruppe besonders vom Virus gefährdet schien.
Zudem durften 2020–2021 beinahe alle Veranstaltungen der Erwachsenenbildung aus dem Gesundheits- und Kreativbereich aufgrund der COVID-Maßnahmenverordnungen nicht durchgeführt werden.
Es ist geplant das Projekt nach Corona neu aufzunehmen.
Presseaussendung: Inklusive Vielfalt in Österreich.
Volkshochschule Götzis gewinnt Vorarlberger Inklusionspreis 2017
Zum zweiten Mal prämierte die Lebenshilfe inklusive Projekte, die Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft fördern. In diesem Jahr wurde das Projekt „Eine inklusive Volkshochschule in Götzis“ als Bundeslandgewinner ausgezeichnet.
Die Volkshochschule Götzis hat als eine Bildungseinrichtung für alle Menschen eine bunte Vielfalt an inklusive Angeboten für gemeinsames Lernen geschaffen. Es sind Kurse und Workshops zu Themen wie Yoga, Kochen, Erste Hilfe oder Schreibworkshops, die Menschen mit und ohne Behinderung zueinander geführt haben.
„Unser Angebot ‚Inklusive Volkshochschule‘ mit rund 20 Kursen pro Jahr beschäftigt sich mit wichtigen Lebensthemen: ob Ernährung, Bewegung oder aber auch digitale Kompetenzen – es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel die TeilnehmerInnen auch voneinander mitnehmen können“, freut sich Mag. Stefan Fischnaller, Direktor der Volkshochschule Götzis über die Auszeichnung. Er sieht diese Ehre aber auch gleichzeitig als einen klaren Auftrag zu Weiterentwicklung des Programms.
Gemeinsame Entwicklung für ein gutes Miteinander
Der gemeinsame Lernerfolg ist für alle bereichernd und eröffnet neue Denkansätze. Im Vorfeld der Programmgestaltung gibt es Planungssitzungen, an denen Menschen mit Behinderungen einbezogen werden. Die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen ist wichtiges Anliegen.
Der Inklusionspreis für Vorarlberg
Die Inklusionspreisträger*innen 2017 dienen als aktuelle Umsetzungsbeispiele für Inklusion in Österreich, die Menschen mit intellektuellen, körperlichen, psychischen oder sinnesbedingten Behinderungen ein chancengleiches Leben ermöglichen. „Das Projekt ist richtig gut, weil es Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit gibt, gemeinsam zu lernen und voneinander zu profitieren“, so der Projektverantwortliche Stefan Fischnaller. //
In den Kursen der IVHS Götzis lernen Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam.
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